Erfahrungsbericht Nebenfach Chemie

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Erfahrungsbericht Nebenfach Chemie
Servus,
hat hier jemand schonmal als Nebenfach Chemie gewählt und kann mal berichten wie es so gelaufen ist?
Grüße


Nachdem ich dieses Nebenfach im WS 21/22 und SS22 selbst belegt und meine Erfahrungen gemacht habe, möchte ich diese hier teilen und vielleicht dem ein oder anderen die Entscheidung damit erleichtern.

Allgemeine und Anorganische Chemie (10 ECTS)
Es gibt ein Modul namens Allgemeine und Anorganische Chemie (10 ECTS), welches vom Professor Harder gehalten wird und sich in 5ECTS Klausur und in dem darauffolgenden Praktikum (5 ECTS) unterteilt. Dieses Modul wird jeder belegen, der Chemie als Nebenfach gewählt hat. Die Vorlesung ist eine Mischung aus interessant und langweilig. In manchen Vorlesungen werden coole Versuche vorgeführt, aber die meisten Vorlesungen sind unnützes Gelaber, was mir persönlich nicht viel weitergeholfen hat und in der Klausur auch nicht abgefragt wurde. Es gibt auch noch eine Übung , in der man zusammen mit dem Übungsleiter jede Woche ein Übungsblatt durchmacht. Es war eigentlich immer unterhaltsam und man hat immer was dazu gelernt. Der Stoff in der Vorlesung ist für jemanden, der in Chemie fit ist, nicht sonderlich schwer. Das meiste kennt man noch aus der Schule und ist auch so vom Prinzip her nicht schwer. Wenn man allerdings keine Lust auf Chemie hat und wirklich keinen Plan hat, dem würde ich das ganze Nebenfach nicht empfehlen. SPOILER: Es ist kein Free 1,0 Nebenfach. In der Vorlesung wird am Ende der Vorlesungszeit noch eine Beispielklausur mit dem Prof durchgemacht und die ist nicht sonderlich schwer wenn man die Übung gemacht hat. Die richtige Klausur richtet sich sehr nach der Beispielklausur und hat manche Aufgabe 1:1. Man hat in der Klausur 45 min Zeit, was für viele zu wenig ist. Für mich war es dennoch genug. Jetzt zum eigentlichen nervigen Zeug. Bei der Klausuranmeldung hatten wir im WS 21/22 das Problem, dass wir uns in damaligen “mein Campus” für die Klausur angemeldet hatten und dachten das alles in Ordnung wäre, allerdings wurde uns in “mein Campus” die falsche Klausur beim falschen Prof zur Anmeldung vorgegeben und wir waren deswegen auch bei der falschen Klausur angemeldet. Nach sehr vielen Anrufen mit dem Prüfungsamt und anderen Verantwortlichen konnten wir es organisieren, dass wir für die richtige Klausur angemeldet wurden und konnten diese auch problemlos schreiben. Die Klausur findet zeitlich gesehen im zweiten Prüfungszeitraum des Wintersemesters statt. Das Praktikum würde ohne Corona auch im selben Semester stattfinden sogar vor der Klausur, allerdings muss man dafür ein Eingangstest bestehen, der im Januar stattfindet. Hier muss man die ganzen Gefahrenstoffsymbole vieler Chemikalien auswendig lernen. Da ich diesen Test aufgrund von Corona nie geschrieben habe, kann ich euch nicht viel darüber erzählen. Wenn aber das Praktikum, sowie im WS 21/22, nicht stattfindet wegen Corona wird dieses ins nächste Semester verschoben (bei mir SS22). Man kann NUR an diesem Praktikum dann teilnehmen, wenn man auch die Klausur bestanden hat ansonsten zieht sich das so lange bis die Klausur auch wirklich bestanden ist. Das Praktikum ist ein 9 Tage Marathon von 8:30 – 17 Uhr. Man muss davor auch in einer Einführungsveranstaltung mit Anwesenheitspflicht sitzen, sonst darf man an dem Praktikum nicht teilnehmen. Ein Praktikumstag beginnt mit einem maximal langweiligen Seminar von 8:30 – 10 Uhr. Von 10 – 17 Uhr ist man dann im Labor. Es gibt eine Mittagspause von 12-13 Uhr. Um dieses Praktikum zu bestehen muss man 2 Identifikationen und 2 Analysen abschließen. Die Identis (also Kationen und Anionen) sind im Prinzip das identifizieren von 4 unbekannten Salzen. Die Analyse ist das Identifizieren von entweder Anionen oder Kationen. Alle 4 Prüfungen ( 2 Identis und 2 Analysen) werden mit Spielnoten bewertet. Wenn man in allen zusammen schlimmstenfalls einen Schnitt von 4,0 hat, hat man bestanden. Zum Beispiel wenn man in der ersten Identi 1,0 hat, hat man direkt das Praktikum bestanden, denn dann kann man überall 5,0 haben und hat am Ende 4,0. Also 1,0 + 5,0 + 5,0 + 5,0 → 16,0 / 4,0 = 4,0. Insgesamt ist das Praktikum schon leicht zu bestehen, allerdings kann es echt nervig sein bis 17 Uhr im Labor zu stehen.

Allgemeine Organische Chemie (5 ECTS):
Diese Vorlesung wird von Frau Tsogoeva gehalten und hat dasselbe Problem bei der Klausuranmeldung wie bei der Anorganischen Klausur. Die Vorlesung ist nicht zu empfehlen. Man muss einfach nur die ganzen Übungen machen. Die Klausur besteht aus Übungsaufgaben und ist nicht schwer wenn man gelernt hat. Es ist viel sturres und dummes auswendig lernen und macht kein Spaß.

Fazit: Ich kann eigentlich niemanden dieses Nebenfach empfehlen es ist sehr lästig gewesen und hat mich viel Nerven gekostet. Wenn jemand aber wirklich Chemie affin ist und wirklich Lust drauf hat, kann der das auch anders sehen, vor allem wenn das Problem mit der Klausuranmeldung gelöst wird. Das Nebenfach ist nicht sonderlich schwer, aber es ist auch keine Free 1,0. Ich habe von vielen gehört Bio soll einfacher sein, vielleicht lieber doch Bio als Chemie jungs.