Nein! Erst einmal glaube ich, dass auch bei euch Studiengebühren gezahlt werden, so dass selbst die Pflichtveranstaltungen nicht mehr kostenlos sind 
Aber was ich meine ist, dass ein derartiges Angebot von Online-Kursen nie zustande gekommen wäre, wenn das Projekt sich nicht selbst finanziert. Und es stellt sich halt die Frage, ob es besser ist ein Angebot zu haben, dass zwar wesentlich günstiger ist als andere Angebote und zusätzlich flexibler was zeit und ort betrifft ist jedoch trotzdem noch Geld kostet, oder gar kein Angebot zu machen. Wir haben uns für das erste entschieden und uns gesagt, wer möchte (Voraussetzung ist dass man Student ist) kann daran teilnehmen. Wen das Angebot nicht anspricht, kann uns ignorieren. Das ist im Grunde das Prinzip 
Was die Teilnehmerzahlen betrifft, hatte ich mich eher auf die Aussage bzgl. der Bedeutung des Zertifikats bezogen. Wir wissen aus Erfahrung der letzten 2 Jahre (das Projekt hat ursprünglich in VAWI www.vawi.de im SS2006 begonnen), dass für viele Arbeitgeber das Zertifikat bei der Bewerbung wichtig ist.
Das “Nein!” hat sich aber weiter oben noch viel anders angehoert… Und Studiengebuehren zahlen nicht die Lehrveranstaltungen sondern Zusatzangeboten und Verbesserungen dazu, laut Gesetz (gut, das ist ein anderes, sehr ekliges Thema, dazu gibts in anderen Threads ganz ganz viel)
Das Durchfuehren von Produktschulungen ist nicht Aufgabe einer Uni sondern der Wirtschaft. Aber ihr steht in Konkurrenz mit solchen Unternehmen, ihr sagt ja auch ihr seid viel billiger, etc. Gleichzeitig behauptet ihr aber gerade mal so eure Kosten (wenn ueberhaupt, irgendwie ist das nicht so ganz klar, einmal deckt ihr eure Kosten, einmal sinds 10%) hereinzuholen. Also entweder betreibt ihr Dumping mit Steuergeldern, wenn man annimmt dass solche Produktschulungen doch an die Uni gehoeren, oder ihr finanziert teilweise mit Steuergeldern Dinge ausserhalb eures Aufgabenbereichs.
Dazu gibts zwei Loesungen: entweder ihr verhaltet euch als Uni und verlangt kein Geld, oder ihr verhaltet euch als Unternehmen, dann muesst ihr aber auch eins gruenden und die Schulungen ueber diese Firma anbieten.
Mir ist ja klar, das SAP echt wichtig ist, und ERP anscheinend auch 
Aber wenn mich ein Unternehmen als Informatiker oder Ingenieur einstellt, erwarte ich eigentlich von ihm, dass es mir dann die Fortbildung/das Training für die Software, die ja ach so wichtig im Unternehmen ist, bezahlt.
Und das ist dann wenigstes wirklich praxis-relevant, und ich kann es wirklich gleich in nem Unternehmen ausprobieren.
die 10% betrafen die Angebote, die am Markt vorhanden sind 400 € im Vergleich zu 4.900€ + MwSt (eigentlich weniger als 10%). Wobei wir in Wirklichkeit wesentlich mehr tun, als das was man in der freien Wirtschaft anbietet, da bei uns die Kompetenzentwicklung im ERP-Bereich im Vordergrund steht und nicht nur reines Produktwissen, wie bei den üblichen Schulungen.
Die 400€ wiederum finazieren das Projekt ohne Subventionierung durch Steuergelder…
Ich wuerde den Kurs nicht mit einer normalen Uni-Lerhveranstalltung vergleichen, sondern eher mit den EDV-Kursen die vom RRZE angeboten werden. In dem Kurs ‘ERP-Zusatzkurse mit SAP-Software’ geht es ja um die Bedienung und Anwendung von einer speziellen kommerziellen Software (wenn ich das so richtig verstanden habe.) und nicht um allgemeines Wissen was im Studium vermittel wird.
Also ich stelle mir unter einer guten Uni-Lehrveranstalltung vor, dass allgemein gueltiges Wissen vermittelt wird und nicht wie Handhabe ich ein spezieles kommerzielles Produkt. So ist das zum Glueck auch groesstenteils bei uns hier in der Informatik. Wie das bei den Wirtschaftlern ist weiss ich nicht.
Wissen ueber spezielle Softwareloesungen zu vermitteln ist meineserachtens nicht Aufgabe der Uni. Unternehmen die diese Software einsetzen sollten ihre Mitarbeiter in dieser Software schulen.
Ich kann auch arw zustimmen in seinem vorherigen Post. So sehe ich das auch. Drumm wuerde ich das eher als EDV-Kurs am RRZE anbieten und nicht als Lehrveranstaltung der Uni.
Dies ist ein gutes Argument PoWerBaR. Ich würde mich entsprechend vorher bei den Unternehmen der engeren Wahl informieren. Das ist manchmal leider wie mit dem Henne-Ei-Problem. Es gibt Unternehmen, die sagen, wenn Du bereits was mitbringst, dann schicken wir dich zur Schulung für den Rest (eine SAP-Ausbildung für ein einziges Produkt kann bis zu 20.000 € kosten). Andere wiederum sagen, komm zu uns und wir machen schon das mit den Schulungen. Das ist unterschiedlich in den Firmen. Da haben wir keinen Einfluß drauf 
Mal ne dumme Frage: Wo ist der Mehrwert? Man soll als Student ca 400 Euro investieren in eine Ausbildung, die ein Arbeitgeber eventuell als Vorteil ansehen könnte, um einen anzustellen, weil er dann selber nicht mehr schulen muss? Ich halte es für ziemlich unwahrscheinlich genau die Ausbildung zu nehmen, die ein Arbeitgeber haben will, ansonsten muss ich doch noch geschult werden. Als Unternehmer würd ich lieber jemand in ein Praktikum stecken oder als Werkstudent während des Studiums bereits anlernen.
Allerdings muss man auch sehen:Es ist keiner gezwungen das Angebot anzunehmen und solche Kurse zu machen. Solange die vernünftige Ausbildung kostenlos ist hab ich kein Problem damit, dass derartige Praxiskurse zusätzlich angeboten werde, eigentlich würds mich sogar ärgern, wenn dafür zu viel öffentliche Gelder verwendet werden. Ich find es übrigens Klasse, dass Khatami hier nicht einfach beleidigt abzieht, sondern den Standpunkt erläutert, auch wenn die meisten wohl zu einer anderen Einschätzung kommen.
Es wär auch mal interessant, was “unsere” Kurse/Vorlesungen kosten, wenn man sie frei bezahlen müsste. Ich vermute die wären wesentlich günstiger als die behaupteten 4900 Euro und bringen dafür mehr.
Ich kann also nur davon abraten, wenn man nicht sicher weiss, dass man dieses Wissen so auch braucht und wenn dann frägt man am besten seinen potentiellen Arbeitgeber, ob er das nicht übernimmt, oder in seiner Arbeitszeit machen lassen kann.
Wie viele von den 950 Teilnehmern sind denn “echte” Informatiker? Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es für andere Studiengänge, die mehr an Wirtschaft und Praxis orientiert sind viel interessanter ist.
[quote=frahi]Wie viele von den 950 Teilnehmern sind denn “echte” Informatiker? Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es für andere Studiengänge, die mehr an Wirtschaft und Praxis orientiert sind viel interessanter ist.[/quote]Ich denke, dass das hauptsächlich Leute aus dem Wirtschaftsbereich sind, denn nur mit ein paar SAP-ERP Kursen bin ich nicht in der Lage die Ressourcenplanung eines größeren Unternehmens vorzunehmen. SAP ist ja nur das Tool und nicht alleiniger Selbstzweck (auch wenn das bei einigen Firmen wohl eher in die Richtung geht).
Ist doch dasselbe wie in anderen Bereichen auch, nur weil ich einen Photoshop-Kurs besucht habe und alle Funktionen kenne, bin ich noch lange kein toller Designer/Grafiker.
Dass manchen Firmen die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter nicht sonderlich am Herzen liegt ist denke ich bekannt. Sicher hängt das auch von der jeweiligen Branche und der Situation am Arbeitsmarkt ab. Von daher gesehen mag Euer Angebot natürlich durchaus für manche Studenten interessant sein. Wir als “reine” Informatiker, für die der Arbeitsmarkt momentan ja recht günstig ist und die je nach Studienschwerpunkt auch nicht so zwangsläufig mit SAP & Co in Berührung kommen müssen, haben da vielleicht (noch) einen etwas anderen Blickwinkel.
Was mich eingangs zu der Aussage über die “Dreistigkeit” bewogen hatte, war die Tatsache, das es sich bei Eurem Angebot um ein Angebot eines Lehrstuhls handelt. Hier stellt sich die Frage, ob es Aufgabe eines Lehrstuhls ist, kostenpflichtige Kurse für kommerzielle Produkte anzubieten. Meiner Meinung nach ist die Frage mit einem klaren “Nein” zu beantworten, da hierfür letztendlich Ressourcen gebunden werden - sei es nun Arbeitszeit, Rechnerausstattung, etc. -, die eigentlich der “normalen” Lehre bzw. der Forschung zugute kommen sollten und die für solche Aufgaben auch nicht finanziert werden - unabhängig davon, ob alle diese Kosten in der Kursgebühr berücksichtigt sind.
was die 950 Teilnehmer bis jetzt betrifft, ist es richtig, dass die Anzahl der reinen Informatiker bis jetzt geringer war als dass der BWLer und Wirtschaftsinformatiker. Dies lag aber in erster Linie daran, dass bis jetzt kein ABAP-Kurs angeboten wurde (der Kurs ist neu entwickelt). Aus den aktuellen Anmeldezahlen für das SS08 kann ich aber sehen, dass sich die Zahl der Informatiker stark anzieht, gerade wegen des neuen Angebots, dass eher für Entwickler gedacht ist.
Was den Lehrstuhl angeht, ist es so, dass durch das Projekt neue Stellen geschaffen wurden, da das Projekt sich selbst finanzieren muss, so dass keine Ressourcen für Lehre und Forschung aus dem Lehrstuhl abgezogen werden für dieses Projekt.
Was den Sinn des Angebots für Informatiker angeht: Ich kann nur die Idee unterstützen, sich vorher zu informieren, ob das Angebot für einen persönlich einen Mehrwert hat oder nicht; dies gilt aber nicht nur für Informatiker. Als Projektleiter bekomme ich natürlich viele Anfragen per Telefon und Email und mein Rat ist immer: Nimm dir die Zeit dich über das Angebot zu informieren und auch über die Sinnhaftigkeit für die eigene Lebensplanung und entscheide erst dann, ob es etwas für dich ist.
Was den ihnalt der Kurse angeht: Es geht nicht darum einfach Oberflächen zu bedienen. Der Einstiegskurs “Einführung in SAP ERP” ist zum Kennenlernen einer ERP-Software gedacht. Hier geht es tatsächlich um Endanwenderkompetenz inkl. der Ausseiandersetzung mit Integration in Unternehmen, da wir viele Unternehmensbereiche bearbeiten, so dass man die unterschiedlichen Sichten auf den gleichen Sachverhalt im Unternehmen mitbekommt. Die Customizing-Kurse hingegen haben das Ziel die Kursteilnehmer eigenständig Lösungen für Probleme zu entwickeln und diese dann im SAP-System abzubilden (customizen)…
Viele Grüße
Pouyan
P.S.: Auch wenn die ersten Postings nicht ganz Hochschulniveau waren, muss ich sagen, dass ich sehr angetan bin von den Diskussionen. In vielen Foren sind die Studierenden nicht so aktiv und kritisch. Aus meiner Sicht gehört dies aber zur Studentenzeit dazu. Einen Spamer hättet ihr mit Sicherheit bereits vergrault…
wenn das normalerweise 4.900 € + MwSt kostet aber man diesen “verbilligten” kurs nur als student belegen kann … waere es ja die idee, wenn man grad kein student, aber studienberechtigt ist, sich fuer ein semester in irgendeinem fach einzuschreiben … dann zahlt man (400 + 500)€ = 900€ und spart somit 4000€
wir sollten solche leute aufsuchen und fuer den rat ne provision kassieren, was haltet ihr davon :-p ?
Oh mann. 
Khatami, Du hast da schon recht. Du musst das allerdings im den Kontext sehen: Es sind Semesterferien. Die Leute sollten eigentlich lernen, tun das aber nur 10% der Zeit. Die anderen 90% hängen sie vor dem Rechner und versuchen sich einzureden, sie wären produktiv (weil slashdot ja auch Bildung ist).
Und da komm DEIN POST - wie gelegen! Das ist DAS VENTIL!
Also ich hab mir erstens den Kompetenzallerwertesten über den Thread abgelacht und zweitens: Du bist nicht der erste, der hier (teils) aus Langeweile auf die Fresse bekommen hat. Einer wollte mal ein Schwein elektronisch vermessen, der kann da ein Liedchen singen.
PS: Außerdem schön, dass Du’s positiv nimmst.
PPS: Der Umgangston in diesem Forum wird rüder, und es wird immer interessanter es zu lesen.
PPPS: Ich wünsche mir auch von mute, dass er sich mal wieder irgendjemanden so richtig zur Brust nimmt: Es macht immer Spaß das zu lesen.
qft
so true
Mal ne dumme Frage: wodurch entstehen denn diese 400 eur Kosten pro Nase?
Andere Firmen sind daran interessiert ihr Produkt den späteren Entscheidungsträgern durch kostenlose Lizenzen (msdnaa) schmackhaft zu machen.
Andere interessante Frage: Warum kann ich mich an der Uni Erlangen nicht zum Thema SAP weiter bilden?
[quote=heeen]Andere Firmen sind daran interessiert ihr Produkt den späteren Entscheidungsträgern durch kostenlose Lizenzen (msdnaa) schmackhaft zu machen.[/quote]MSDNAA ist nicht kostenlos, da zahlt halt die Uni und wir als Studenten merken nichts davon.
Es gab mal ein SAP-Praktikum beim LS Wirtschaftsinformatik I, aber das wurde wohl nach Emeritierung von Mertens auch nicht weiter verfolgt.
Das es das gab, hab ich auch herausgefunden, interessiert mich eigentlich aber nicht so sehr wie die Gegenwart 
Wieso sollte man das? Weil dir einer erzählt hat, dass man das braucht?
Nein, weil ich selber der Meinung bin, dass Expertise im Bereich SAP einer Lizenz zum Gelddrucken gleich kommt…
[quote=Sleipnir]Das es das gab, hab ich auch herausgefunden, interessiert mich eigentlich aber nicht so sehr wie die Gegenwart ;)[/quote]Kannst ja mal nachfragen bei den Wirtschaftsinformatikern, ob sie sowas nicht wieder anbieten wollen