festplatte im sack

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festplatte im sack
hi,

meine festplatte (wd 400bb) ist letzte woche ziemlich abgeraucht. war aber auch schon recht alt, also ist das schon ok. leider war da linux drauf und deshalb musste ich jetzt eine woche lang windows booten :[. aber zum glueck habe ich ja noch mein notebook mit linux :]. auf jeden fall habe ich jetzt eine neue platte und win und linux auch schon drauf, wuerde aber trotzdem gerne nochmal auf der kaputten platte rumschauen, was da so drauf war und was ich davon noch gebrauchen kann (waren wohl auch ein paar ungesicherte persoenliche daten drauf).

was kann ich da alles probieren?

folgendes: ab und zu erkennt das bios die platte, manchmal nicht. partition magic kackt beim infos-holen und beim fehlerpruefen ab, unter linux kann ich die entsprechende partition nicht mounten (bad superblock oder so), eine andere auf der platte geht aber. die partition ist ext3.

und wieder einmal bin ich fuer jeden hinweis dankbar :]!
danke!


Nun, wenn du noch eine andere Partition lesen kannst, ist die Platte ja nicht ganz im Eimer. Wenn du den Superblock der Partition nicht lesen kannst, kannst du sie aber vergessen! Doch halt, aus diesem Grund wird der superblock im Ext-Dateisystem regelmäßig erneut geschrieben. Du kannst beim Mounten angeben, an welcher Stelle der Superblock gelesen werden soll. Die Positionen der Superblöcke musst du jetzt aber selber per google rausfinden :wink:


erstmal danke fuer die antwort.
aber: ich weiss nicht sicher, ob der superblock im sack ist, mount gibt eine etwas generische fehlermeldung aus (entweder superblock kaputt oder falsche fs-type oder …). den rest habe ich aber wohl irgendwie ausgeschlossen (wie z. b. falscher fs-type).

falls es der superblock ist, dann vielen dank fuer deine loesung! nach kurzer recherche habe ich folgendes gefunden:

http://www.edseek.com/archives/2004/02/25/ext3-filesystem-bad-superblock-recovery/

leider bin ich im moment nicht bei der betroffenen platte, aber ich bin schon heiss darauf, es auszuprobieren. bin ja mal gespannt und habe wieder etwas hoffnung gekriegt. btw: wie haette ich das bei fat/ntfs hingekriegt?


hmm, hast du schon “fsck.ext3” mit all seinen Optionen ausprobiert?

Bei einer FAT/NTFS Platte hättest du von Windows aus oder von einer Reperaturkonsole (Installations-CD) aus “chkdsk” benutzt … wirkt wunder :slight_smile:

Wenn die Festplatte allerdings tatsächlich kaputt ist (du hast geschrieben, dass sie nur ab und zu vom Bios erkannt wird), dann ist sie wohl hinüber. Ich hatte auch mal so eine, die immer nur dann ging, wenn ich sie leicht schräg in der hand hielt. Also habe ich sie für die Dauer des Kopiervorganges in der Hand behalten … war recht komisch :slight_smile:


Noch ein Tipp: Erstelle mit dd ein komplettes Image deiner kaputten Partition auf einer anderen Platte und hantiere dann mit dem Image…
Schau mit dmesg nach, ob der Kernel dir was zu erzählen hat, wenn du auf die kaputte Partition zugreifst (z.B. ob die Platte das Lesen verweigert)…

Die Sache mit den Superblocks ist ganz einfach: Wenn du einen intakten Superblock hast, kannst du noch auf den Teil deiner Inodes zugreifen, die im nicht-kaputten Bereich der Partition gelegen haben.
Voraussetzung ist natürlich, dass nur ein Teil der Partition im Eimer ist (auf was ich jetzt mal schließe, da du die andere noch lesen kannst)…

Bei FAT ist es so: FAT ist ja so ziemlich das beschissenste Dateisystem, was so in Verwendung ist. Was die Recovery anbietet, hat FAT ein ganz geniales Konzept. Die FAT selbst (File Allocation Table) wird 2x auf der Platte gespeichert, natürlich direkt hintereinander. Das Beste kommt jetzt aber noch: Falls eine der beiden FATs im Eimer ist, sucht sich DOS / Windows einfach nach komischen Kriterien aus, welche der beiden es bevorzugt (soweit mir bekannt nimmt es einfach immer die kaputte, um auf der sicheren Seite zu sein ;))…
Wenn die FAT futsch ist, kannst du die Dateien vergessen. Da FAT ja auch sehr gerne fragmentiert, …

NTFS: NTFS ist der Bad Boy unter den Dateisystemen. Ziemlich clever und ziemlich undurchschaubar. Bei NTFS hast du die MFT (Master File Table). Wenn die kaputt ist, sind schon mal sehr viele kleine Dateien verloren, da NTFS kleine Dateien direkt in der MFT ablegt. Ansonsten kannst du aber die vorhandenen Dateien, sofern noch vorhanden, auch ohne MFT noch rekonstruieren. Das dauert dann natürlich etwas länger…
Ich hatte mal eine kaputte NTFS-Partition, die keines der teuren Wiederherstellungstools hätte retten können (es gibt ja da immer diese Freewareversionen, die nur anzeigen, was sie denn retten würden, wenn sie wollten…). Einzig und alleine NTFSDOS (natürlich nur das alte, das nicht Windows-Libs verwendet, um auf NTFS zuzugreifen) konnte die Partition noch lesen und es war mir möglich sehr viele unnütze Daten zu sichern. Die wichtigsten waren nämlich leider wirklich im Eimer…

cu
Ford Prefect