Hochschulwahl 2020 per Briefwahl - Papierverschwendung

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Hochschulwahl 2020 per Briefwahl - Papierverschwendung

Warum nicht digital?

Wie wäre es, wenn die Uni sich für die Zukunft der Umwelt engagieren würde?


Ich lasse durchaus ein paar Argumente erstmal so gelten, dass wichtigere Wahlen nicht digital stattfinden, etwa:

Ich sehe jedoch nicht, dass dasselbe Argument bei einer uniinternen Wahl die Papierverschwendung rechtfertigt.

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Benötigen Sie Unterstützung bei der Durchführung einer Wahl mit Hilfe der Blockchain?


Die Hochschulwahl ist eben eine Modell-Version einer wichtigen Wahl (z.b. Bundestagswahl). Wenn man nicht möchte dass die wichtigen Wahlen digital werden, sollte man die Hochschulwahlen ebenfalls nicht digital machen. (Im übrigen wird bei der Hochschulwahl nicht nur die Studierendenschaft gewählt. Alle zwei Jahre — das nächste Mal nächstes Jahr — wählen auch die Mitarbeiter und Professoren; und die Gewählten bestimmen dann über Professorennachwuchs, neue vs abzuschaffende Studiengänge, Verteilung von Geldern etc, also mMn durchaus wichtige dinge :wink: )

Ach ja: ich bezweifele, dass die zusätzlich nötige Papiermenge für Briefwahl im Ökologischen Fußabdruck der Uni eine Relevanz hat. Die ausreichende Menge an Stimmzetteln musst du ja so oder so bereithalten. Es geht also nur noch um Umschläge und Beförderung der Briefe…

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[quote=Marcel[Inf]]Warum nicht digital?[/quote]https://www.youtube.com/watch?v=PT0e9yTD2M8

[quote=Marcel[Inf]]Wie wäre es, wenn die Uni sich für die Zukunft der Umwelt engagieren würde?[/quote]Als würden die Briefe im Uniwahnsinn was ausmachen. Bei einer Wahlbeteiligung von deutlich unter 10%.

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Das mag sein, stellt aber kein Gegenargument dar. Lasst uns retten, was zu retten ist.

Gut, die originale persönliche Wahl habe ich ja auch schon als Papierverschwendung gesehen. Von mir aus toppt die Wahl 2020 also nur mit einer Verschwendung von Umschlägen und Beförderung.

Dieses Argument sehe ich erneut als invalide an. Irgendwo muss man ja anfangen.

Trotzdem bekommt jeder Student seine Briefwahlunterlagen.


Weil die Uniwahl egal ist kann man sie digital machen? Total absurd; Wahlen sind viel zu wichtig um sie für Feel Good Greenwashing zu opfern.

Was aber tatsächlich interessant wird: Was macht das mit der Wahlbeteiligung und dem Ergebnis? Drinbevor massive Gewinne für die CSU-Pupser.

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Ich zweifele Sehr das die Uni jedes Jahr für alle Studenten Stimmzettel ausdruckt, in der Hoffnung, dass dieses Jahr alle Teilnehmen.

Ich würde vorschlagen ein System einzurichten, mit dem interessierte Studenten sich Anmelden können und ein Brief bekommen. Damit würde weniger Druck und Postaufwand entstehen für die Uni, und weniger Müll für die Studenten.

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Die Antwort ist sehr einfach: Weil es nicht mit der bayrischen Hochschulwahlordnung (BayHSchWO) vereinbar ist. (siehe hier: Bürgerservice - BayHSchWO: Wahlordnung für die staatlichen Hochschulen (BayHSchWO) Vom 16. Juni 2006 (GVBl. S. 338) BayRS 2210-1-1-2-WK (§§ 1–25))
§11 regelt die Stimmabgabe in persona, §12 lässt daneben noch die Briefwahl zu. Eine Internetwahl steht hier nicht, weswegen die Wahl somit ungültig wäre?


Zur Wahl registrieren sehe ich kritisch, in den USA wird das z.B. für „Voter suppression“ missbraucht, indem Bezirke, die höchstwahrscheinlich nicht für die gewünschte Partei stimmen werden, kurz vor der Wahl, komplett gelöscht werden und sich dann neu registrieren müssen, dass aber nicht mitbekommen und am Wahltag nicht wählen dürfen, weil sich nicht registriert sind. Damit kann man viel Schabernack treiben.

Ergänzung: Onlinewahl → schlechte Idee, Wahlmaschinen, wie sie auch in den USA verwendet werden sind schon ein Problem und haben schon wieder alle das Debakel des Iowa Caucus vergessen? Und da wurde nur, parallel zur Papierwahl, mit einer App mitgezählt.

falsches Video aber auch relevant, richtiges Video:


Also ich finde Demokratie auch nicht gut.


Gut, aber die FAU ist nicht die USA. Sie haben verschiedene Fraktionen mit gefestigten Interessen vertreten in den Auslegung ihrer Politik/Wirtschaft auf nationaler und internationaler ebene.

Wir haben Email addressen von allen Studenten.

Eine kurze Email wo einfach gesagt wird „folgt diesem Link um euch für die FAU Briefwahl anzumelden“ kann an jeden Studenten verstandt werden. Und diejenigen die das ignorieren, sind wahrscheinlich auch die, die bei Wahlen nicht mitmachen.


Ok, vlt. verstehe ich den Gesetzestext einfach falsch und ihr könnt mich berichtigen:

§4 Absatz 2 der BayHSchWO beschreibt das Wählerverzeichnis wie folgt:

Hier liegt der Fokus wie sonst auch beim fett hinterlegten Text. Das Wählerverzeichnis muss also alle Wahlberechtigten enthalten und muss von der Hochschulverwaltung laufend aktualisiert werden. Doch wer sind Wahlberechtigte? Hierfür schaut man in §3 Abs. 1 Satz 1 der BayHSchWO:

Die Studierenden bilden nach §2 Absatz 1 Satz 1 Punkt 4 eine solche Gruppe. Das lässt meiner Meinung nach nicht viel Interpretationsspielraum für naja die Studierenden müssen sich in das Wählerverzeichnis eintragen, die UL hat damit nichts zu tun.
Wenn man sich also über einen wortwörtlichen Spambrief beschwert an der Stelle, sollte man das vlt. an das Kultusministerium in Bayern stellen.

Und P.S.: Bei den Kommunalwahlen hat sich auch niemand beschwert, dass die Stichwahlen per Amtswegen als Briefwahlen angesetzt waren. Und wenn so eine E-Mail kommt aller „HOCHSCHULWAHLEN – JETZT REGISTRIEREN“, dann vergessen das vielleicht wieder mehr Leute, die dann nicht wählen können. Ja Papierverschwendung ist hier sicherlich nicht schön, aber meiner Meinung nach das kleinere Übel.


Bei den Kommunalwahlen gibt es immerhin eine Wahlbeteiligung, welche es vermuten lässt, dass diese Wahl nicht jedem normalen Wahlberechtigten völlig egal ist.
Ich gehe davon aus, dass die allgemeine Briefwahl ohne vorheriges Anfragen der Wahlunterlagen alleine schon deshalb so stattfindet, weil man eine hohe Wahlbeteiligung erreichen möchte.


Tja, was fällt mir dazu so ein?

Also auf der einen Seite sehe ich da die gewählten Studierendenvertreter, die sich teils mehrere Jahre lang den Arsch aufreißen, um in ihrer durch langatmige Kommunikations- und Sitzungsarbeit durchzogenen Arbeit eine beschauliche Serie kleiner Erfolge zu erkämpfen, die für alle anderen, insbesondere nachfolgende Studierenden das Studium und die Studienbedingungen verbessern oder, deutlich unsichtbarer, Verschlechterungen aufhalten, ihnen selbst aber grob gesehen bis auf schöne und unschöne Erfahrungen gar nichts einbringen. Dazu gehörte auch ich und es ist tatsächlich so, dass ihr die ihr hier schreibt immer noch von meiner Arbeit von vor über 12 Jahren profitiert, denn damals wurde der Informatik Bachelor+Master entwickelt.

Auf der anderen Seite sehe ich dann hier die Auffassung, dass die Uniwahl keine große Rolle spielt, zumindest jedenfalls nicht genauso ernst zu nehmen wie z.B. eine Kommunalwahl. Die Wahlbeteiligung, als Symptom dieser Einstellung, wird zu deren Begründung erhoben.

Da frage ich mich doch, wenn nun nur noch 5% wählen gehen, denkt ihr wirklich, die selben Menschen werden sich dann immer noch aufstellen lassen und für euch engagieren? Und, vor allem, werden dann noch genauso ernst und wichtig genommen (bisher schon an vielen Stellen auf Sparflamme) von den anderen Hochschulgruppen (Stichwort Professoren) wenn ihnen die demokratische Legitimation fehlt?

Jetzt will ich nicht sagen, dass man als Bauchbepinselung der Studierendenvertretung Bäume fällen soll, wohl aber dass die Arbeit der Studierendenvertretung mehr wert ist als das Papier auf dem der Stimmzettel gedruckt ist. Es ist nunmal etwas tiefgreifender; in anderen Ländern gibt es die verfasste Studierendenschaft, in BaWü wurde diese erfolgreich wieder durchgesetzt, und in Bayern wollen die Studierenden ihre eigene Wahl abschaffen (oder soll ich abmildern sagen). So eine gute Idee? Glaubt ihr wirklich, ohne die Studierendenvertretung wäre die Uni jetzt da wo sie ist, wo ihr keinen dringlichen Bedarf erkennt?

Um mal auf die technischen Aspekte einzugehen:

  1. Als Informatiker werde ich mein Leben lang nicht einem “digitalen” Ersatz für einen verifizierbaren und gleichzeitig die Anonymität der Stimme garantierenden Wahlablauf zustimmen.
  2. Eine explizite Registrierung zur Wahl ist eine Wahlhürde; die negativen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Wahl sollten aber wohl klar minimiert werden. Den Satz von tobias-41 würde ich so formulieren: “[…] die allgemeine Briefwahl ohne vorheriges Anfragen der Wahlunterlagen alleine schon deshalb so stattfindet, weil man eine verminderte Wahlbeteiligung verhindern möchte.”
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Die Uni, die Zoom benutzt, kann bestimmt für ganz unbedenkliche eWahlen sorgen :slight_smile:


Jeder pseudonymisiert sein Zoom-Konto und dann wird per Handheben abgestimmt. Brilliant.

@Ford Ich denke nicht, dass die Leute die Arbeit nicht wertschätzen, sondern das die meisten nicht wirklich wissen was die StuVe eigentlich genau ist bzw. macht. Politik ist einfach nicht sexy genug für die meisten Menschen. Ob das jetzt Bundes-, Landes- oder Hochschulpolitik ist, spiet da kaum eine Rolle.

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[quote=TOKAMAK]Ich denke nicht, dass die Leute die Arbeit nicht wertschätzen, sondern das die meisten nicht wirklich wissen was die StuVe eigentlich genau ist bzw. macht.[/quote]Mit den regelmässigen Mails ist es besser geworden.

[quote=TOKAMAK]Politik ist einfach nicht sexy genug für die meisten Menschen. Ob das jetzt Bundes-, Landes- oder Hochschulpolitik ist, spiet da kaum eine Rolle.[/quote]Die Wahlbeteilung zwischen den richtigen Wahlen und der Hochschulwahl unterscheidet sich bei angehenden Akademikern eklatant.


Die Briefwahl wird meiner Meinung nach die Wahlbeteiligung im Vergleich zu den Vorjahren (stark) erhöhen.
Um Mal die Wortwahl der FSI-Liste zu nutzen und größtenteils zu zitieren:
Ich sehe es kritisch, wenn bei einer erneuten Wahl viele Studierende, die sich nicht über alle Folgen informieren, abstimmen. Jeder, der eine Veränderung will, kann sich in Fachschaften und Konvent engagieren. Ich finde das Risiko für eine uninformierte Wahl ist nicht von der Hand zu Weisen und das wäre sehr schade, da es für viele Studierende einen großen Vorteil bietet, wenn die eigene Stimme größere Bedeutung hat.


[quote=tobias-14]Die Briefwahl wird meiner Meinung nach die Wahlbeteiligung im Vergleich zu den Vorjahren (stark) erhöhen.[/quote]Die Wahlbeteiligung hat trotz Infoständen am roten Platz die 10% nur selten geknackt, obwohl ein Gang in die Tentoria in unter fünf Minuten erledigt ist. Und jetzt sollen sich die Leute eigenständig mit der Sache auseinandersetzen und den Brief zur Post bringen? Da schauen viele lieber Netflix.

[quote=tobias-14]Um Mal die Wortwahl der FSI-Liste zu nutzen und größtenteils zu zitieren:
Ich sehe es kritisch, wenn bei einer erneuten Wahl viele Studierende, die sich nicht über alle Folgen informieren, abstimmen. Jeder, der eine Veränderung will, kann sich in Fachschaften und Konvent engagieren. Ich finde das Risiko für eine uninformierte Wahl ist nicht von der Hand zu Weisen und das wäre sehr schade, da es für viele Studierende einen großen Vorteil bietet, wenn die eigene Stimme größere Bedeutung hat.[/quote]Muss man das Geschwurbel verstehen? Hat die FSI-Liste jetzt Angst vor der Grünen BuDe und dem RCDS?

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