Neues vom SETI

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Neues vom SETI
Hallo!

Nachdem bereits am Freitag (04.07.2003) in den Nürnberger
Nachrichten (S. 15) das vorläufige Ende des Semestertickets verkündet wurde (VGN-Pressekonferenz), hier ein kleines
Statement während der Prüfungszeit:

Das allgemeine Gesamtraum-Semesterticket für 87EUR pro Semester wurde vom bay. Wissenschaftsministerium nicht genehmigt. Zwar erkennt man auch im Wiss.Min. an, dass der Preis in Anbetracht des großen Einzugsgebietes äußerst günstig wäre, mißt die Frage der Genehmigungsfähigkeit jedoch in erster Linie an den Belastungen für diejenigen, die das Ticket nicht nutzen wollen bzw. können.

Wie bereits berichtet, hätte, wegen der von März bis
Juni 2003 andauernden Genehmigungsphase für das Semesterticket, schon aus verwaltungstechnischen Gründen (Rückmeldung) zum Wintersemester auch bei positiver Entscheidung nicht mehr realisiert werden können.

Nach wie vor ist jedoch nicht eindeutig geklärt, ob die Lebenshaltungskosten der Nichtnutzer langfristig steigen würden oder die rechnerisch 14,50 EUR pro Monat nicht anderweitig kompensiert würden. So kam es in einigen Semesterticket- Städten zu deutlichen Absenkungen des Mietpreisniveaus, weil z.B. bei Bewohnern der Region mit guter Verkehranbindung
ein Hauptanreiz (teure Fahrtkosten) zu einer Zweitwohnung in
Hochschulnähe entfällt. Eine geringere Nachfrage wäre
wohl im gewissem Maße die Folge.
Zwischenzeitig evtl. auftretende Doppelbelastungen
könnten durch Erstwohnsitz-Regelungen von den Städten
teilweise erstattet werden.

Hintergrund:
Der Preis von 87 EUR pro Semester ist keine reine Erfindung
des VGN, sondern ebenfalls ein Produkt einer Vielzahl politischer Vorgaben (der Verlust des VGN durfte nicht
weiter vergrössert werden, die Zuschüsse des bay.Wirtschaftsministeriums
gemäß §45a PBefG (Ausbildungsverkehr) sollten auf heutigen
Niveau eingefroren werden, …).
An den Münchener Hochschulen hat man ähnliche Probleme,
denn dort wird derzeit ein Ticket diskutiert das nochmals
fast um die Hälfte teurer als Gesamt-VGN-SeTi wäre (würde bei einer Einführung die bislang teuersten Tickets von Berlin und Frankfurt/Main (ca 110 EUR) noch übertreffen).

Nachdem sich im Juni diese Entscheidung angedeutet hat,
hat ein Sprecher von SeTi@Hochschule am Jahrestreffen
der Studentenvertreter im Wissenschaftministerium (26.06.2003) teilgenommen, um diesen Teufelskreis (wirtschaftliche Vorgaben keiner weiteren Subventionierung bei gleichzeitigen rechtlichen Bedenken gegen den daraus resultierenden hohen Preis) in dem
das SeTi gegenwärtig steckt nochmals zu verdeutlichen.
Herr Minister Zehetmair hat sich weiterhin gesprächsbereit
gezeigt.
Es bleibt aber fraglich, ob es bis zu den im Herbst
schon kurz bevorstehenden Landtagswahlen noch neue
Ergebnisse geben wird. Bei Fortschritten erst nach der
Wahl, ist wohl realistisch betrachtet ein Start - wenn
überhaupt - erst ab WS 2004/05 möglich.

Auch der Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg Herr Dr. Maly
wird sich weiterhin persönlich aktiv für die Realisierung
eines Semestertickets einsetzen, wie er uns in einem Brief mitteilte. (Anmerkung: die Studierendenzahlen aller
relevanten Hochschulen sind für Nürnberg und Erlangen
ungefähr gleich groß)

Im Hinblick auf den gestrigen (8.7.) NN-Aufmacher (Kasten
links oben) zu den neuen EU-Schadstoff-Grenzwerten erhält
auch der zu erwartende Ökologie-Effekt des SeTi
(Förderung von P+R und Komplettumstieg) neue Aktualität.

Fazit:
Das Semesterticket - in welcher Gestaltungsform
auch immer - ist noch längst nicht vom Tisch, wie
die NN titelte.
Spätestens zur Einschreibung zum Wintersemester
werden sich erneut viele Studienanfänger darüber
ärgern mit vielen Kollegen um wenige hochschulnahe
Wohnungen konkurrieren und - im Fall einer Niederlage -
mit hohen Fahrtkosten leben zu müssen. Studierende,
deren Studium pendeln zu mehreren Standorten
erfordert (z.B. vermehrt Uni-EWF), sind ohne SeTi
eindeutig auf der Verliererseite, die nur mit hohen
Kosten überhaupt studieren können.

News aus der Region:
Auch in der Nachbarstadt Bamberg geht der
Streit um’s dortige Semesterticket (BaSeTi) weiter -
siehe http://www.feki.de/. Dort ist wohl weniger der
Preis als das kleine Nutzungsgebiet (wenig mehr als
Bamberg selbst) und der Wegfall vieler Parkplätze
durch einen Mensaneubau (ohne Tiefgarage)
Ursache für heftige Diskussionen in der
dortigen Studierendenschaft.

Wir wünschen allen viel Erfolg bei den Prüfungen!

Mit freundlichen Grüßen,
SeTi@Hochschule