Disclaimer: Dieser Thread wurde aus dem alten Forum importiert. Daher werden eventuell nicht alle Formatierungen richtig angezeigt. Der ursprüngliche Thread beginnt im zweiten Post dieses Threads.
Studiengangswechsel zu Master Informatik
Hallo.
Ich habe bisher Medizintechnik in Erlangen studiert und mache jetzt meinen Bachelor fertig.
Ich habe eine Zulassung für den Master Informatik bekommen und denke über einen Wechsel nach.
Von dem was ich bisher so gesehen habe, gäbe es wohl in dem ein oder anderen Bereich Probleme, weil mir Grundlagen fehlen (z.B. Datenbanksysteme). In vielen anderen Bereichen erscheint es mir nicht so problematisch.
Gibt es hier Leute die mit dem Wechsel aus einem anderen Fachbereich zur Informatik Erfahrung haben?
Gibt es da irgendwelche generellen Probleme, Tipps oder etwas das ich beachten sollte?
Es gibt im Master Informatik ja keine Pflichtmodule, daher kommt es stark darauf an, was du als Vertiefungsrichtungen wählen willst, und ein Stück weit, was du bisher in MT so gehört hast - da überschneiden sich einige Vertiefungsrichtungen ja ohnehin (Mustererkennung, Grafik, Hardware-Software-Co-Design, selbst LS12-TheoInf ist ja alles auch für MTler wählbar). Natürlich wirst du in Datenbankvertiefungsvorlesungen oder im Software Engineering auf unbekanntes Terrain stoßen, da würden dir dann die Grundlagenvorlesungen fehlen. Bei vielen anderen Vertiefungsrichtungen ist das mMn eher nicht der Fall. Weißt du denn schon, welche Vertiefungen du hören willst?
Genau weiß ich es noch nicht, da muss ich die Beschreibungen auch nochmal genau anschauen.
Man muss sich dann ja auch nochmal durchrechnen, dass man mit den verschieden Säulen und den ECTS hinkommt.
Aus den von dir schon genannten würde ich vermutlich Veranstaltungen wählen. Also Grafik, Mustererkennung, Medien, Hardware-Software-Co-Design.
Software Engineering erschien mir eigentlich auch ganz interessant und da wird doch zum Beispiel “Grundlagen des Software Engineering” angeboten?
Mind. 3 Säulen mit >= 10 ECTS (max. 30) und 2 Vertiefungsrichtungen (normalerweise mit “Veranstaltungen eines Lehrstuhls” gleichzusetzen) mit mindestens 15 ECTS, letzteres nicht vergessen
Bei Grafik wäre es vielleicht kein Schaden, deine C++ Kenntnisse aus AlgoKS etwas aufzufrischen, Informatiker haben da durch Systemprogrammierung I und II einen Vorteil und z.B. bei CG mit 7,5 ECTS ist der Programmierteil nicht zu unterschätzen. Die VL wird aber auch von MTlern gut besucht, sollte also machbar sein, vielleicht hast du’s daher auch schon gehört.
Die Mastervorlesungen im Bereich Mustererkennung verwenden eigentlich alle MATLAB, was du - im Gegensatz zu den Informatikern - eh schon können solltest.
Aufpassen solltest du vielleicht bei Programmierintensiveren Vorlesungen wie Simulation und Wissenschaftliches Rechnen, vielleicht auch Betriebssysteme (hab ich selbst nicht gehört!), je nachdem, wie viel Übung du im Programmieren hast. Aber das scheint ja ohnehin nicht gerade das zu sein, was du hören willst.
Die Grundlagenvorlesung der Vertiefungsrichtung Software-Engineering im Bachelor Informatik ist “Softwareentwicklung in Großprojekten (SoSy)”. Wenn du Grundlagen des Software Engineering (GSWE) hören willst, ist es Gerüchten zu Folge besser, SoSy nicht gehört zu haben, weil du dich sonst langweilst; wenn ich das richtig Verstanden habe macht man den SoSy Stoff dort noch mal und ein wenig mehr (Ist ja auch 7,5 statt 5 ECTS^^). Also wenn du damit anfängst, solltest du auch keine Probleme haben.
Klingt ja insgesamt vom Wechseln her ganz machbar, wenn man bestimmte Veranstaltungen nicht wählt.
Datenbanken usw. hätte mich zwar auch interessiert, aber vielleicht ist ja auch mal Zeit sich Konzeptionelle Modellierung o.ä. nebenbei anzuschauen (also vermutlich nicht…).
Also bisher habe ich mit Programmieren eigentlich keine Probleme gehabt und wollte da auch auf jeden Fall weiterführende Veranstaltungen besuchen.
Vielleicht Advanced Programming Techniques oder sowas, Echtzeitsysteme, Rechnerarchitektur.
Wobei ich wie gesagt, wenn es so weit ist mal schauen muss wie sich das alles Vernünftig kombiniert.
Ich behaupte mal, dass man gerade Stoff über Datenbanken sehr gut alleine lernen kann und dazu nicht KonzMod gehört haben muss.
Das trifft übrigens auf sehr viele Fächer zu. Wenn du das Gefühl hast, dass es dir Probleme bereitet, weil du ein Fach nicht gehört hast, dann kann der essentielle Stoff meistens mit 1-2 Büchern oder auch nur Internet sehr gut nachgeholt werden. Außerdem gibt es ja mittlerweile von sehr vielen Vorlesungen Aufzeichnungen und an die Foliensätze kommt man auch immer irgendwie ran.
Ich sehe da keine Probleme für deinen Wechsel
Die meiner Meinung nach wichtigsten Vorlesungen im Informatik-Grundstudium:
-Algorithmen und Datenstrukturen
-Parallele und funktionale Programmierung
-Systemprogrammierung
-Berechenbarkeit und Formale Sprachen
(-dies und das aus Mathe)
Der Rest ist zwar auch nicht unwichtig, aber die oben genannten Vorlesungen würde ich als essentiell bezeichnen. Den Stoff dieser Vorlesungen sollte man meiner Meinung nach im Master als Basiswissen haben.
Bei Rechnerarchitektur gäbe es im Bachelor als Pflichtveranstaltung noch „Grundlagen Rechnerarchitektur und -organisation“ (GRA), ich kann dir aber nicht sagen, wie stark RA darauf aufbaut.
Hi.
Ich habe nochmal ein paar Fragen.
Was ist denn für die Zuordnung und das Angebot der Vertiefungsrichtungen maßgeblich?
Die auf der homepage verlinkten Listen, Univis oder im Zweifelsfall beides, solange es wo steht?
Gibt es in den Vertiefungsrichtungen wirklich Pflichtfächer oder sind das gegebenenfalls eher Empfehlungen des Lehrstuhls?
Beispiel Medieninformatik:
In den Folien der Orientierungsveranstaltungen werden Digitale Bildgestaltung und Multimedia-Technik als Pflicht-Fächer genannt.
Das Projekt/Seminar ist nicht zwanghaft an eine Vertiefungsrichtung mit 15(+)ECTS gebunden und zählt auch nicht zu den min./max. Punkten?
Und generell sind die Master-Projekte auch nicht an das was im Univis oder in den Listen steht gebunden, sondern können je nach Lehrstuhl/Betreuer auch durchaus ein Bachelor-Praktikum oder ein individuelles Projekt sein?
Eigentlich gibt es eine feste Zuordnung von Lehrstuhl zu Säule. Bis auf LS12, der gehört zur Systemsäule und zur Theoriesäule (im Prinzip alles, was der Wanka macht)
Die Zuordnung haben sich soweit ich das gesehen habe, noch nie unterschieden. Als Referenz verwende ich: http://www.informatik.studium.uni-erlangen.de/studierende/vertiefung.shtml
Sieh es als Empfehlungen an. Es gibt Vorlesungen, die stark aufeinander aufbauen. Dass ich etwas verpflichtend vor einer anderen Vorlesung machen musste, ist mir noch nicht passiert. War immer nur eine Empfehlung.
Projekt und Seminar zählen nicht zu den ECTS Beschränkungen der Säulen und sind separat.
Hab auch noch nie gehört, dass das wirklich umgesetzt wurde.
Gerade Digitale Bildgestaltung kann eigentlich auch gar nicht als Grundlage gefordert werden. Die anspruchsvollste Leistung in dem Fach ist es, es auf die Teilnehmerliste zu schaffen.
Was ich meinte:
Also zum Beispiel ist laut Univis für Graphische Datenverarbeitung das Modul Informationsvisualisierung wählbar. In der Liste auf der homepage http://lgdv.cs.fau.de/teaching/module/ wird es allerdings nicht aufgeführt.
Ändersrum kann laut homepage in Medieninformatik Pattern Recognition gewählt werden, im Univis ist es aber nur für Mustererkennung eingetragen.
Die Univis-Module setzen wohl am ehesten eine Art Mindeststandard.
Soweit ich weiß, werden daraus später die Prüfungen extrahiert, für die man sich in meincampus anmelden kann.
Informationsvisualisierung ist wahrscheinlich neu und deshalb noch nicht in der Übersicht des LGDV. Da würd ich mir keine Sorgen machen.
Wenn wie bei Pattern Recognition im Univis-Modul (oder auch sonst) was unklar ist, am besten den Dozenten anschreiben oder in der ersten Vorlesung fragen.
Vielleicht wird in dem Fall einfach ein Papierschein ausgestellt, den man selbst beim Prüfungsamt einreicht.
Es ist manchmal bisschen chaotisch, aber in der Regel wird schon alles zugunsten der Studenten umgesetzt.
Ob das Modul Pattern Regognition zu Medieninformatik oder zur Mustererkennung gehört, ist vollkommen egal. Beide Vertiefungsrichtungen gehören zur Anwendungssäule. DIe ganzen ECTS Bestimmungen sind pro Säule, nicht pro Vertiefungsrichtung. Falsch. Siehe nächster Post. Sorry!
Das Modul Informationsvisualisierung gehört offensichtlich zum LS9, ergo wieder Anwendungssäule.
Es gibt eine feste Zuordnung von Lehrstuhl zu Säule (bis auf LS12). Die ECTS Bestimmungen gelten pro Säule, nicht Vertiefungsrichtung.
Ein Modul ist in der Regel dem Lehrstuhl zugeordnet, der es veranstaltet. Wobei es (einige wenige) Ausnahmen gibt, bei denen man wählen kann, für welche Säule man sich es anrechnen lassen möchte, da Dozenten verschiedener Lehrstühle beteiligt sind, die wiederum zu verschiedenen Säulen gehören.
Ein Beispiel dafür wäre Programmierung und Architekturen von Cluster-Rechnern, dass soweit ich weis vom LS2 und LS3 zusammen gehalten wird. Damit hat man die Wahl, es sich entweder für die Systemsäule, oder die Softwaresäule anrechnen lassen.
Das stimmt nicht so ganz. Im Master musst du auch in zwei Vertiefungsrichtungen min. 15 ECTS haben. Demnach ist die Frage nach Vertiefungsrichtung fuer manche evtl. relevant.
Stegt hier:http://studium.informatik.uni-erlangen.de/studierende/vertiefung.shtml
Für Masterstudenten gilt § 43 (1) der FPO: “Das konsekutive Masterstudium Informatik umfasst Wahlpflichtmodule in Vertiefungsrichtungen aus mindestens drei Säulen im Umfang von insgesamt 60 ECTS-Punkten, wobei pro Säule mindestens 10 ECTS und höchstens 30 ECTS-Punkte nachzuweisen sind; werden Module aus vier Säulen gewählt, kann die Untergrenze von 10 ECTS-Punkten in einer Säule unterschritten werden.
Zusätzlich sind in mindestens zwei Vertiefungsrichtungen mind. 15 ECTS nachzuweisen.”