Ich fasse deine Kritik als sehr technische Version davon auf, dass unsere Gesellschaft zu stark von proprietärer Software abhängig ist
Das mag gut bei mir mitschwingen, aber war nicht meine Absicht.
Ich kann es gleichzeitig nachvollziehen, dass sich, um mal im Kontext dieses Themas zu bleiben, verstehen, dass sich VSCode (im CIP) durchgesetzt hat
Es ist für mich kein Wunder, dass es passiert ist. Da ist ein großes Team dahinter, die ständig daran arbeiten. Erweiterungen können mit Javascript geschrieben werden, was ja viele Leute können. Die Oberfläche ist so gestaltet, so das es die meisten Nutzer intuitiv finden. Man muss da nichts anpassen, und vieles wird behind the scenes automatisiert (e.g. herunterladen von Language Servern).
Ich sehe darin den gleichen Effekt wie mit vielen modernen Sprachen, die Sicherheit versprechen und komplexe oder gefährliche (aber mächtige) Feature meiden. Lokal meidet man dadurch Fallen und tückische Fehler, aber es macht eben den einzelnen Entwickler ersetzbarer, weil alle in ein einheitliches Schema passen.
Ob man dabei mehr oder weniger (lokal) Produktiv ist als mit anderen Werkzeugen kann ich nicht sagen. Intuitiv würde ich sagen, das hängt von der individuellen Erfahrung mit Werkzeugen ab. Hab mehr als genug Leute gesehen die Vim benutzen, aber es nicht wirklich gelernt haben, und dadurch wahrscheinlich um einiges langsamer sind als mit anderen Werkzeugen die ihnen ggf. mehr Taugen.
Sehr schade, wenn ich bedenke, was man alleine durch die Vim-Bewegungen und die Keymap-Mechanik gegenüber IDEs rausholen kann.
Bei Vim spezifisch wäre ich auch vorsichtig so was zu sagen, weil IMO Vim und co. eher ein UI als ein Programm ist. Es gibt ja genug Emulation und sogar Integration in anderen Werkzeugen.