Disclaimer: Dieser Thread wurde aus dem alten Forum importiert. Daher werden eventuell nicht alle Formatierungen richtig angezeigt. Der ursprüngliche Thread beginnt im zweiten Post dieses Threads.
TeX-Umgebung und Editor
Halli hallo,
ich konnte per Suche auf die schnelle keinen halbwegs aktuellen Thread zum Thema finden, deshalb mach ich mal einen neuen auf.
Ich würde mich gerne nach eueren Erfahrungen mit Tex-Umgebungen unter Windows umhören. Ich selbst verwende bisher auf einem Win7 x64 die aktuelle Version von BibTeX mit der jeweils aktuellen Version der Editoren TeXStudio (bevorzugt) TeXMaker oder TexWorks.
Ich schreibe zur Zeit an einer größeren Arbeit und ich hab das ziemlich nervige Problem dass es mir ständig alles um die Ohren haut wenn ich so exotische Sachen machen möchte wie
- Bilder einfügen
- andere Kapitel referenzieren (also \ref )
- in Bildbeschriftungen z.B. ein \cite verwenden
An Bildern hab ich mittlerweile ziemlich alles gängige durch, ich habs mit pdf, eps, jpeg, jpg, png versucht. Meistens scheitert es daran dass er keine BoundingBox findet und die Bilder deshalb größentechnisch nicht definieren kann (unabhängig vom Format). Manchmal kriegt ers noch nicht mal hin wenn man ihm explizit die Größe angibt.
Für die Literaturverwaltung hab ich Citavi verwendet. Dort exportiere ich im BibTex-Format (und das sieht auch ganz normal und gut aus, die .bib-Datei kann ich mir ja anschauen). Da sollte sich an und für sich kein Unterschied zu einer manuell geführten mybibliography.bib ergeben.
Vor allem zerreißt es mir immer Zeug das nach meinem Dafürhalten nichts miteinander zu tun hat. Beispiel von heute: Ich will ein neues Bild einfügen. Resultat: Er kann keinen einzigen Literaturverweis mehr referenzieren.
Jedenfalls hab ich mittlerweile das Gefühl dass das weniger mit dem Editor zu tun hat sondern eher ein Bibtex-Problem ist. Über die Kommandozeile und ein manuelles “latex thesis.tex” hab ich die Probleme nämlich auch.
Jetzt ist es bei mir so, dass ich Ende der Woche mein System komplett frisch aufsetzen werde müssen (gezwungenermaßen, Mainboard- und Plattentausch). Da bietet sich ein eventueller Wechsel an…
Deshalb meine Frage an euch:
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Diejenigen, die unter Windows schreiben: Habt ihr ähnliche Erfahrungen?
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Was verwendet ihr zum TeXen?
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Taugt TeX live mehr als BibTex?
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Ist die sinnvollste Variante wirklich eine VM mit Linux und dort schreiben? Das halte ich bisher für Overkill. Kann doch nicht so schwer sein unter Windows…
Unter Windows hab ich Texmaker, Texniccenter und Texstudio genutzt, mit Texstudio aber mit Abstand die besten Erfahrungen gemacht. Die von dir beschriebenen Probleme hatte ich bisher noch nie (zumindest nicht so krass), sodass ich da leider nichts zu sagen kann - klingt für mich aber alles nicht nach einem Problem der Entwicklungsumgebung, würde mich also wundern, wenn das unter Linux anders ist.
Auch mir hat TeXstudio von den drei genannten Editoren bisher am besten gefallen.
Sowohl unter Windows als auch unter Linux hat TeXstudio + TeX Live bisher nie solche Probleme bei mir verursacht.
Vielleicht probierst du es auch mal damit?
Sofern \cite{} in \caption{} bei dir eine Fehlerquelle war, könnte dir vielleicht folgender Link weiterhelfen:
http://www.golatex.de/bibtex-problem-mit-reihenfolge-nach-cite-innerhalb-caption-t5924.html.
[m]\ref[/m] ist glaube ich ein wenig Kaputt. Wenn du das aus irgendwelchen geschlossenen Umgebungen heraus machst (oder hinein, weiß ich nicht mehr so genau), funktioniert das teilweise nicht so richtig. Mit [m]\pageref[/m] sieht das ähnlich aus. Meistens findet man nach einiger Zeit Workarounds.
[m]\caption{\cite{}[/m] zusammen mit dem Bild in eine [m]\begin{figure}…\end{figure}[/m] packen.
Versuche ich zu vermeiden. Mit Vim bin ich einfach viel schneller, als mit anderen Editoren. Aber wenn ich gerade wirklich grad kein Linux parat habe, nutze ich TexMaker, mit dem ich eigentlich eher schlechte, als gute Erfahrungen gemacht habe, könnte aber auch ein Windows-Ding sein. Wenn man Dateien mit mehreren Editoren anfässt und irgendwo versehentlich kein UTF-8 Encoding verwendet, fliegen einem die Umlaute nur so um die Ohren.
Das sinnvollste ist kein Windows verwenden, sondern gleich Linux.
GNU/EMACS
Ich hab meine Arbeiten unter Windows immer mit MikTeX+TeXmaker geschrieben. TeXstudio hatte für meinen Geschmack immer zu viel unnötiges Zeug dabei. Mit On-The-Fly-Installation hast du MikTeX in zwei Minuten eingerichtet und musst nicht jeden Sch** vorher installieren.
Beim Übersetzen mit BibLaTeX und PdfLaTeX war das immer PdfLaTeX - BibLaTeX - 2x PdfLaTeX. So hatte ich meist keine Probleme. Ansonstgen kannst du mal über Werkzeuge-Aufräumen alle Daten löschen, die nicht eh neu erstellt werden. Das hilft in der Regel.
Kannst du uns für deine Probleme vielleicht ein Minimalbeispiel zeigen? Ohne sowas ist das immer ein rechtes Rätselraten.
Eine Sache, die mir bei Latex unter Windows ständig auffällt, ist, dass es immer sacklangsam zu sein scheint.
Außerdem scheint Livepreview noch nicht bei den meisten Nutzern angekommen zu sein; ich weiß dass es sicher technisch realisiert wurde in den ganzen Editoren, aber ich sehe ständig diese Windowsnutzer, die:
- zwei Zeichen ändern
- gefühlte Minuten (vllt. 30 Sekunden) auf das Compilieren warten
- Die Datei im PDF-Viewer neu rauskramen, weil er nicht erkennt, dass sie sich geändert hat
Also ich glaube irgendwie fest daran, dass das letztere ein Bedienfehler ist, aber schon allein diese ultralahme Verarbeitung würde mich nach einem Tag in den Wahnsinn treiben.
Weiß vielleicht jemand, an was das liegen könnte?
Die ganzen komischen Probleme mit Bildern und Bibtex hatte ich übrigens auch nie (unter Linux). Klingt für mich sehr seltsam. Heutzutage kann ich aber ans Herz legen, auf jeden Fall pdflatex oder xelatex zu verwenden.
Und [m]latexmk[/m], statt auf gut Glück „ein paar Mal“ zu kompilieren. Das hat auch einen „continuous“-Modus zum automatischen Neukompilieren bei Änderung einer Source-Datei.
Ahja, richtig. Hier verwende ich noch das veraltete “rubber”.
[quote=Ford Prefect]Die ganzen komischen Probleme mit Bildern und Bibtex hatte ich übrigens auch nie (unter Linux). Klingt für mich sehr seltsam.
[/quote]
Die ganze TeX-Suite ist unter Windows nun einfach mal mindestens um den Faktor 5 langsamer.
Oder gleich lualatex für mehr ordentliches Unicode und bessere Schriftunterstützung.
https://phasenkasper.de/sublime-text-als-latex-editor-unter-windows-und-mac-nutzen
Hi,
ich verwende seit letztem Semester sublime text + latex tools. Kann ich nur empfehlen! Einmal einerichtet (läuft auf win, linux, os x) macht das echt Laune… rennt flott und kann auch so Dinge wie nach dem Bauen an die richtige im PDF springen und umgekehrt (also aus dem PDF an die richtige Stelle im Code).
auch cool, wenn man sich damit anfreunden kann.
Das war eben etwas, was ich an TeXstudio nicht so mochte. Da kann man zwar einzelne Abschnitte beim editieren live anschauen, aber wenn ich das will kann ich gleich Word nutzen. Meine (durchaus schnelle) Kiste kommt bei sowas schnell ins schwitzen. Kann aber auch sein, dass das unter Linux viel besser funktioniert. Ich hatte das unter Windows getestet.
Wer richtig TeXt schreibt ja stundenlang und schaut sich das Resultat erst an, wenn der Tag vorbei ist. Das ständige Kompilieren kommt nur von der schlechten Gewohnheit, dass man gleich wissen will wie es später aussieht.
Naja, wenn man nur reinen Text schreibt, dann kann das schon zutreffen.
Wenn ich Grafiken oder mathematische Ausdrücke aufschreibe, möchte ich zwischendurch schon wissen, ob das jetzt so aussieht wie ich es will oder ich ich alles syntaktisch korrekt geschrieben habe.
Hehe. Ja, war etwas übertrieben. Es gibt aber auch Leute, die nach jedem (Ab)satz einmal kompilieren, obwohl sich da nichts wichtiges geändert hat. Gerade solche Dinge, wie “Wo erscheint diese Grafik?” oder “Ist der Seitenumbruch an der richtigen Stelle?” können einem beim Schreiben egal sein. Ich hab früher auch Stunden damit verbracht irgend welche Formatierungs-Geschichten umsetzen zu wollen und hab dann Zeit verplämpert, die man auch ins Schreiben investieren könnte.
Vieles davon sollte man z.B. abends machen, wenn man eh nichts produktives mehr schafft.
Ich weiss nicht von was du redest oder wieso du glaubst, dass nur deine Arbeitsweise die “richtige” ist. Aber wenn ich Text schreibe so lässt er sich oft im PDF für mich besser lesen als im Editor. Das schon geschriebene ist für mich einfacher zu erfassen, ideal wäre gleich auf dem Papier, was ich z.B. zum Korrekturlesen immer bevorzuge. Und ich will dabei nicht wissen, wie jeder Absatz ausschaut und was das mit dem inkompetenten Word zu tun haben soll, frage ich mich auch.
Bei mir ist es so, dass wenn ich auf Speichern drücke (Ctrl+S) mein rubber innerhalb einer Sekunde (sleep 1) anspringt und dann in relativer Kürze das PDF im Anzeigeprogramm automatisch aktualisiert wird.
Also ich schau keineswegs jedem Wort dabei zu, wie es gerendert wird. Aber wenn man dann doch Figures bearbeitet oder z.B. etwas mit TikZ erstellt, dann will ich mal sehen, wie weit man mit einem compilieren am Tag kommt. Wobei ich fürTikZ dann tatsächlich einen Editor mit Live-Update bevorzuge. Schon mal was damit gemacht?
Da reden wir aneinander vorbei. Ich red von Anfängern, die auch beim Schreiben von Text immer wieder Kompilieren oder bei eingefügten Bildern anfangen rum zu formatieren. Bei TikZ ist das was anderes, da kompilier ich auch andauernd. Aber solche Grafiken macht man doch eher selten, nicht?