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Warnung von dem Studiengang MAOT
Liebe Mitstudenten und Mitstudentinnen,
Die Erfahrungen die wir - (z.T. ehemalige) Studierende an der FAU - im letzten Jahr gemacht haben, haben dazu geführt, dass wir hier einen Post über den Studiengang MAOT erstellen wollten, um angehende Studierende zu warnen. Dieser Studiengang ist für Informatiker, Physiker und (Wirtschafts-)Ingenieure zugänglich.
Mit diesem Post möchten wir euch ausdrücklich davon abraten, den Studiengang „Master of Advanced Optical Technologies“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) zu belegen. Offiziell handelt es sich bei diesem Studiengang um einen „Elitestudiengang“ des „Elitenetzwerks Bayern“, welches zum Ziel hat besonders begabte Studierende zu fördern. Allerdings kann der Studiengang diesen Versprechen nicht gerecht werden und stellt - konträr zu der Eigenwerbung, die ihr vielleicht wahrgenommen habt - einen unserer Meinung nach qualitativ sehr minderwertigen Studiengang dar. Dies bezieht sich sowohl auf die Qualität der Lehre, als auch auf zwischenmenschliche Ebenen.
Aus diesen Grund haben fast alle der Studierende des letzten Jahrgangs, die bereits ihren Bachelor an einer deutschen Universität - zum größten Teil hier an der FAU - den Studiengang aufgrund von starken Frust wieder abgebrochen.
Inzwischen sind wir in andere Masterstudiengänge gewechselt und jeder von uns ist sehr froh über diese Entscheidung, so dass wir nun mit Hilfe dieses Wissens diesen Post verfasst haben.
Falls ihr also Bekannte haben solltet, die sich für den Studiengang Master of Advanced Optical Technologies beworben haben und Interesse haben oder ihr selbst in dieser Position seid, so stehen wir sehr gerne für Rückfragen und Erläuterungen zur Verfügung. Bitte meldet euch bei uns und wir werden euch gerne unsere Gründe in einem privaten Gespräch darlegen. Wir haben diese auch mit der Fachschaft diskutiert und diese steht auch sicherlich gerne für Rückfragen zur Verfügung.
Ohne zu drastisch klingen zu wollen, haben wir uns für diesen Post im FSI Forum entschieden, da wir uns gewünscht hätten, wenn wir in gleicher Form zuvor gewarnt worden sind und hoffen einige Kommilitonen hierüber zu erreichen.
Ansonsten wünschen wir euch eine angenehme freie Zeit und viel Erfolg im weiteren Studienverlauf! (Auch an diejenigen, die das nicht weiter betrifft)
Ehemalige Studierende des Master of Advanced Optical Technologies
Ich kenne selber jemanden, der MAOT angefangen hat und ganz schnell wieder gegangen ist… Nach allem, was ich darüber erzählt bekommen habe, will man das echt nicht studieren. Ich hab auch gehört, dass der Studiengang an den Informatik-Lehrstühlen einen sehr durchwachsenen Ruf hat.
Ein normaler, handfester Master in Informatik (bzw. CE, IuK, MB, …) ist meiner Meinung nach sowieso deutlich mehr wert als so ein wolkiger Pseudo-Elite-Abschluss, wo im Endeffekt nix dahinter steckt.
Isses wenigstens automagisch “with Honors”?
Ja, aber lohnen tut sich’s trotzdem nicht. :rolleyes:
Da es mehrfach Beschwerden der Studis gab, wurden die Probleme mit diesem Studiengang auch auf einem Gespräch mit der Unileitung (im Mai, wenn mich nicht alles täuscht) dem Präsidenten vorgetragen.
Der hat erst arg verdutzt geschaut (“Also das Studierende sich beschweren, dass ein Studiengang zu leicht ist, das haben wir eher selten”) und eine Überarbeitung versprochen. Aber vielleicht muss man da durchaus noch ein paar mal nach haken, bis endlich was passiert.
Es ist glaube ich schon vielschichter, als dass es einfach nur “zu leicht” wäre. Das macht auch keinen Sinn, schließlich hören ja MAOT-Studenten die selben Vorlesungen wie alle anderen. Konkret fällt in der Lehre in der Informatik auf, dass die MAOT-Studenten oft nicht so gut mitkommen wie die Hörer aus anderen Studiengängen. In den mündlichen Prüfungen bekommt man leicht den Eindruck, dass MAOT sich durch gute Selbstdarstellung statt gute Leistung abhebt.
Die Aussage “zu leicht” klingt für mich nach einem Euphemismus. Bei dem Studiengang ist deutlich mehr kaputt, als dass er “zu leicht” wäre. Eine geläufige Mutmaßung ist, dass generell betrachtet oft die falschen Leute in den Studiengang aufgenommen werden. Für die Auswahl ist übrigens ein Geisteswissenschaftler zuständig.
Mir tut es leid für die sehr guten MAOTler, die es definitiv auch gibt (eigene Erfahrung), und in einem Studiengang stecken, der als Treppenwitz taugt. Worte wie “exzellent” und “Elite” werden anscheinend immer einfach nur irgendwo draufgepappt, ohne selbst seine Hausaufgaben zu machen. Der gemeine Informatiker hat jedenfalls mehr auf dem Kasten, als der gemeine MAOTler (generelle Beobachtung nach meiner persönlichen Stichprobe, ich möchte hier auf keinen Fall alle über einen Kamm scheren!) auch ganz ohne honors.
Meiner Erfahrung als Wechsler nach sind es die “alten” Studiengänge, die am besten studierbar sind. Informatik, Physik, Maschinenbau, Elektrotechnik… da wurde die Umstellung von Diplom auf Bachelor/Master genutzt, um alte Fehler auszubessern und aktuelle Themen aufzunehmen (wie PFP in der Informatik) und die Studiengänge (zumindest die konsekutive Ba/Ma-Kombination) wirken durchdacht.
Die “coolen” (Elihte-)Studiengänge sind oft zusammengewürfelt, weil die Module fast ausschließlich Importmodule sind.
Da aktuell wieder Einladungen zur MAOT-Infoveranstaltung rumflattern, möchte ich an dieser Stelle nochmals darauf hinweisen: Alle bislang gesammelten Erfahrungen sprechen dafür, dass man als Informatiker (oder beliebiger anderer TechFakler) mit dem facheigenen Masterprogramm deutlich besser fährt als mit MAOT.
Richtig!
Umso wichtiger ist es, dass sich dies rumspricht. Es sollte einen immer zu denken geben, wenn ein Programm nicht von alleine einen guten Ruf aufbauen kann, sondern darauf zurückgreifen muss, exzessiv Werbung zu machen.
Nicht nur exzessive Werbung, sondern auch das Prädikat “with honors”.
Ich habe MAOT nicht studiert, war aber mal auf einer Einführungsveranstaltung anwesend und würde gern meine Erfahrungen schildern, die ich mit diesem Studiengang gesammelt habe.
Wie bin ich auf MAOT aufmerksam geworden?
Als vor einem Jahr im Sommersemester 2014 mein Bachelorstudium kurz vor dem Abschluss stand, habe ich mir im Juni überlegt, was ich im Master studieren will. Dazu habe ich mir neben dem Master in Informatik auch mit CE und MAOT beschäftigt. Mich interessierte dabei aber nicht der elitäre Aspekt am MAOT-Studium, sondern die Optik an sich. Ich habe mich dabei auf der Homepage erkundigt, allerdings habe ich die Programme nicht wirklich durchblicken können und wollte noch einige Fragen in der Einführungsveranstaltung klären.
Wer war bei der Einführungsveranstaltung anwesend?
Zur Einführungsveranstaltung kamen damals nicht so viele Teilnehmer. Neben mir waren nur noch 2 Physikstudenten da, sonst kam niemand. Außerdem waren 3 Professoren aus verschiedenen MAOT-Gebieten anwesend.
Wie verlief die Veranstaltung selbst?
Die Dozenten haben uns gefragt, wie wir auf MAOT aufmerksam geworden sind. Die Dozenten meinten, dass sie an alle damaligen Sechstsemestler der Technischen Fakultät und der Physik eine Mail mit Werbung geschickt haben. Ich habe die Mail allerdings nie erhalten, die anderen Anwesenden anscheinend auch nicht. Dieser wirkte auf mich wie die erste Warnung „Hey, wir sind nicht so gut organisiert!“ :). Die Dozenten selbst waren aber freundlich und beantworteten alle Fragen ganz kompetent.
Ursprünglich war geplant, dass die Dozenten eine Präsentation über die einzelnen Fächer machen, da aber nur 3 Studenten anwesend waren, haben wir uns entschieden, einfach nur die uns interessierenden Fragen an die Dozenten zu stellen. Mich interessierte der Bereich der Computational Optics und insbesondere die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede mit dem gleichnamigen technischen Anwendungsfach im Fachbereich Computational Engineering. Die anderen Studenten waren vor Allem an der Optik in der Medizin interessiert. Dann wurde uns noch gesagt, wie ein Studium in MAOT allgemein abläuft, dass man als Zulassung 2 Empfehlungsschreiben und einen Schnitt von mindestens 2.0 im Bachelorzeugnis braucht, und nach etwa 20 Minuten (glaub ich :-D) war die Veranstaltung auch schon zu Ende.
Viele Dinge hab ich bestimmt vergessen - also fragt ruhig.
Fazit
Das MAOT-Studium finde ich zwar ganz ok, aber Informatik und auch CE sind meiner Ansicht nach wesentlich besser und verständlicher strukturiert. Bestimmt rede ich über MAOT recht negativ, aber es gibt auch Gutes zu berichten. Von den anderen MAOT-Studenten habe ich gehört, dass MAOT und insbesondere die Betreuung in den Praktika ganz toll ist und dass sie prima im Studium mitkommen. MAOT ist insofern kein Fach, das per se schlecht ist, und wenn man sich für die Optik interessiert, ist es sicherlich keine schlechte Wahl. Trotzdem habe ich mich für ein Masterstudium der Informatik entschieden und bin mit meiner Wahl absolut zufrieden.
Nachdem der Thread mal wieder aufgewärmt wurde, möchte ich mich auch mal dazu äußern.
Ich bin damals aufs MAOT aufmerksam geworden (besser: gemacht worden) durch einen Brief den man mir (und vielen anderen) geschickt hat. Darin hat man mir erst ein mal ein wenig Honig ums Maul geschmiert und dann von den Chancen und Qualitäten des MAOT erzählt und aufgefordert mich doch zu bewerben. Ich habe mir dann die Info-Veranstalltung angeschaut, die 2 Empfehlungschreiben besorgt und mich beworben. Ich wurde angenommen…leider.
Angefangen hat das MAOT mit zwei Wochen “Intensiv Kurs”: eine Woche Physik, eine Woche Mathe. Der Physikkurs war dafür, dass es sich um einen besonders anspruchsvollen Elite-MASTER Studiengang handeln soll, gut machbar und auch eingermasen brauchbar. Vorallem der Prof. war nett und hat die Veranstalltung recht ansprechend gestaltet. Der Mathekurs hingegen war schon ein einziger Graus. Den Tutor hat man schon aus zwei Metern Entfernung nicht verstanden und der Prof. war auch etwas aufbrausend und wirkte nicht sehr geordnet. Der Stoff ging nicht wesentlich über den des 2.Semster im Bachelor hinaus. Das einzige was vll. interessant gewesen wäre waren PDEs, die aber nur kurz behandelt wurden. Lieber haben wir uns stattdessen ewig mit komplexen Zahlen auf dem Niveau der 10-11. Klasse rum geschlagen. Diese zwei Wochen haben schonmal einen guten Vorgeschmack auf das gegeben was danach kam.
Die Vorlesungen konnten meines Erachtens nach qualitativ nicht ansatzweise mit dem mithalten was ich sonst so von der Techfak gewohnt war. Ich fand ausnahmslos alle(!) Vorlesungen die ich bis dato gehört hatte besser. Was als Numerical Methods for Optics angekündigt wurde, war ein Matlab-Kurs für Arme. Fundamentals of Optics ist nicht weit über das hinausgegangen was man in SiSy I lernt oder in Physik während der Schulzeit gehört hat (Annekdote: “wir” haben in einer ganzen Übung gerade einmal einen cosinus Fourier-transformiert… und dabei ist auch noch einiges schief gegangen). Basics of Lasers war sowohl didaktisch als auch von der Wahl des Inhaltes höchst fragwürdig. Darüberhinaus habe ich den Professor als überaus herablassend empfunden. Im sogenannten Science Course lernt man so unglaubliche Einsichten wie: “Wenn man sich nicht mit seinem Betreuer versteht ist das schlecht. Aber da kann man nichts machen.” oder das auf Präsentationsfolien nicht zu viel Text stehen sollte.
Was mich aber am meisten gestört hat war, dass der Stuidengang letztlich kein ernst zu nehmendes Alleinstellungsmerkmal hat. Die meisten Vorlesungen sind aus dem Repertoire anderer Studiengänge entnommen und nicht MAOT spezifisch. Dies ist zwar in anderen Studiengängen auch nicht ungewöhnlich, da es sich hierbei aber um einen speziellen, eben nicht konsekutiven Studiengang handeln soll (in der Broschüre wird nicht mit dem Worten Elite und exzellent gespart) doch beachtenswert. Wie soll sich ein Studiengang an besonders interessierte ggf. begabte Studenten wenden, wenn er doch nur die gleichen Vorlesungen verwendet?! Wenn ich also die meisten Vorlesungen auch in einem anderen Studiengang belegen kann, wieso sollte ich dann MAOT studieren?! Ich hatte eigentlich erwartet, nur glück gehabt zu haben mit meiner Bewerbung und mich gerade so durch dieses Studium durchboxen zu können
. Desweiteren wirkte der geamte Studiengang sehr zusammengewürfelt und es fehlte ein echtes Konzept was man mit diesem Studiengang ereichen möchte - so zu mindest mein Eindruck. Jene Vorlesungen die MAOT spezifisch waren, waren jedoch dann auch wieder nicht von einer Qualität als dass man diese als Aushängeschild hätte nutzen können. Alles in allem hat mich das Curriculum weder in Tiefe, Umfang oder Zusammensetzung überzeugen können.
Auch die Erwartungen zur Anwesenheit(s"pflicht") waren mir unangenehm, da sie in keinsterweise durch den Nutzen den man daraus hätte ziehen können, gedeckt waren.
Ich kann mich bis jetzt nicht des Eindrucks erwehren, dass der Studiengang in allererster Linie der Ausendarstellung (von wegen Exzellenzinitiative und so) dienen soll und weniger eine Folge der herausragenden Fähigkeiten der FAU im Bereich Optik geschuldet ist. So nach dem Motto: “Da gibts Geld! Lass uns da mal nen Stuidengang machen” oder etwas derber ausgedrückt “Wo ein Trog ist…”.
Ich kann jedem nur raten sich vorher ausgiebig zu informieren, ob das was dort geboten wird wirklich das ist was man sich von einem Studiengang erwartet.
Danke für deinen Bericht, uawg. Kannst du noch bitte sagen, was du im Bachelor studiert hast? SiSy I ist ja im Informatikstudium kein Pflichtfach, wobei ich ohnehin nicht glaube, dass es für MAOT notwendig ist, das Fach zu können.
Prof. Maier hat (weil er darum gebeten wurde, nicht weil er damit zu tun hat) den Studiengang mal in einer IMIP Vorlesung angesprochen und deshalb gefragt, ob denn jemand diesen Studiengang studiert. Einer hat sich tatsächlich gemeldet und war damit scheinbar ganz zufrieden. Nur um mal zu sagen, dass es Gerüchten nach nicht nur unzufriedene MAOT-Studenten gibt
(Ich selbst halte nichts davon, einen Studiengang mit dem Prädikat “Elite” zu versehen, v.a. nicht solange die Politik zur selben Zeit ihren Primärfokus in Bezug auf Studenten auf Quantität legt. Aber das ist eigentlich Off-Topic.)
Schieb das bitte nicht auf alle Elitestudiengänge. MAOT ist vielleicht kein besonders elitärer Studiengang, es gibt aber auch Elitestudiengänge an der FAU, die dieses Prädikat auch verdienen, z. B. Physik mit integriertem Doktorandenkolleg.
Citation needed.
Prinzipiell verstehe ich den Einwand, aber zum Zitieren brauche ich in diesem Fall einen Klarnamen. Ich habe mich jedoch nach dem Löschen meines alten Accounts im April 2015 dazu entschieden, nach Möglichkeit keine Klarnamen mehr hier im Forum zu verwenden, sofern diese anderen Leuten nicht weiterhelfen.
Prinzipiell verstehe ich den Einwand, aber zum Zitieren brauche ich in diesem Fall einen Klarnamen. Ich habe mich jedoch nach dem Löschen meines alten Accounts im April 2015 dazu entschieden, nach Möglichkeit keine Klarnamen mehr hier im Forum zu verwenden, sofern diese anderen Leuten nicht weiterhelfen.
Warum verwendest du dann deine Benutzerkennung als Accountname? So kann ohnehin jeder mit CIP-Account deinen Klarnamen mittels finger herausfinden und das sollte wohl auf die meisten der hier registrierten User zutreffen.
Im Übrigen musst du ja nicht irgendwelche Leute mit Namen zitieren, um genauer darauf einzugehen, warum einige Elitestudiengänge deiner Meinung nach das Prädikat „Elite“ verdient haben.
Warum verwendest du dann deine Benutzerkennung als Accountname? So kann ohnehin jeder mit CIP-Account deinen Klarnamen mittels finger herausfinden und das sollte wohl auf die meisten der hier registrierten User zutreffen.
Und hier kann niemand mitlesen, der keinen Account besitzt?