Wohin mit den Studiengebühren?


+1 @ Airhardt


Tatsächlich ist die derzeitige Situation aus genau diesem Grund entstanden: Die Politik will die Illusion aufrecht erhalten, bei den Studiengebühren ginge es gar nicht um versteckte Kürzungen von Länderseite.

Würde man das eingestehen, könnte man auch CIP-Rechner aus dem Geld bezahlen. Vielleicht würde dafür die ein oder andere Partei tatsächlich mal Stimmen für ihre bildungsfeindliche Politik verlieren. Langsam aber sicher kratzt es auch die Konservativen in Bayern.


ÖDP prüft Klage gegen Höhe der Studiengebühren:


Wofür sollen denn Studiengebühren offiziell genutzt werden? Ich dachte das wäre für die Verbesserung der Studienbedingungen… Fallen da nicht die neuen CIP-Rechner drunter? Rechner existieren => Grundversorgung. Gute Rechner => Verbesserung (?)

Versteht mich jetzt nicht falsch, ich bin kein Befürworter von Studiengebühren… Aber wenn wir schon welche zahlen, will ich auch was sehen für mein Geld!!!
Und bis jetzt habe ich noch nichts (außer ein paar Kleinigkeiten) gesehen!

Das kann man natürlich auch wieder als Argument gegen Studiengebühren sehen ;), aber zurückzahlen wird uns deshalb niemand die bereits gezahlten Studiengebühren und für die habe ich auch noch nichts gesehen!
Und wenn die nur vergammeln? Dann wähle ich doch lieber die neuen CIP Rechner (ZUSÄTZLICH zu „keine Studiengebühren AB JETZT zahlen“)
D.h. nicht, dass die Studenten für die Grundausstattung aufkommen sollen (sry, war oben ein bisschen falsch ausgedrückt), aber wenn sie es schon nicht zurückgeben, dann sollen sie zumindest was Gescheites damit anfangen!

Wobei ich auch sagen muss, wenn sich wirklich deutlich etwas verbessert hätte (was es nicht hat!) und weiterhin verbessern würde, dann wäre ich auch bereit, dafür Studiengebühren zu zahlen :wink:

Top!


Dem stimme ich vollkommen zu.


Und ein Dutzend AuD / GDI was auch immer Tutoren bezahlen sich von selbst? Die Studiengebühren haben in manchen Bereichen Verbesserung gewirkt, aber das hätte man auch mit weniger erreicht.


Noe, das ist eigentlich ein Beispiel fuer Transferleistungen: Vor der Einfuehrung der Studiengebuehren gabs ja auch Tutoren (mich zum Beispiel).
Jetzt werden Tutoren einfach komplett aus Studiengebuehren bezahlt.

Die Hauptaenderung durch Studiengebuehren ist, dass es jetzt finanzierbar geworden ist, in quasi jedem Fach Pflichtabgaben der Uebungen einzufuehren.
Frueher hat ein Tutor typischerweise ein paar Tafeluebungen gehalten, heute ist typischerweise der groesste Bestandteil der Tutorenaufgabe die Korrektur der Abgaben.
Deshalb sind auch die Tutorenzahlen erhoeht worden - nicht fuer mehr Uebungen, sondern fuer mehr Korrekturen.

Allerdings ist nie evaluiert worden, welcher paedagogische Ansatz jetzt eigentlich fuer die Teilnehmer besser ist (Pflichtabgaben vs. freie Uebungen vs. ein drittes - neues - Konzept? [1]).
Daher ist die „Verbesserung der Studiensituation“, auch hinsichtlich der Uebungsgruppen, nach ein paar Jahren Studiengebuehren immer noch eine Glaubensfrage [2].

[1] womit ich natuerlich nicht schreiben will, dass da nicht jeder eine Meinung zu hat.
[2] freilich - wer sollte die Verbesserung der Lehre auch vernuenftig untersuchen wollen - von staatlicher Seite wurde den Sprecherraeten stets deutlich gemacht, dass es dem Minister in keinem denkbaren Szenario um die Lehre geht.


Da sind wir dann wieder bei „was ist Verbesserung“.

Aber Tutoren finde ich sehr gut und hier ist das Geld eindeutig sinnvoll angelegt. Ich stimme dir zu :wink:


dass ich mit dir (der ich) mal einer meinung sein sollte. das kann auch nur zu weihnachten passieren … :slight_smile:

wann kommt eigentlich der Gefällt Mir Button ins FSI-Forum? Könnte man nicht für dessen Implementierung aus Studiengebühren finanzierte Hiwis für 5,80 anstellen?


-1


Tja, anderswo haben sie nicht solche Probleme mit dem Geldausgeben :wink:
http://www.taz.de/1/zukunft/bildung/artikel/1/asta-verballert-zehntausende-euro/


Ein Interview von Bayern 2 mit Wolfgang Heubisch dazu:

http://cdn-storage.br.de/mir-live/bw1XsLzS/bLQH/bLOliLioMXZhiKT1/iLCpbHJG/uwQtsKFCuwJC/_2rc_U1S/_AJS/_Akd_71S/uLoXb69zbX06/101230_1730_radioWelt_Wolfgang-Heubisch.mp3

Das hab ich so alles gar nicht gemeint, das habt ihr doch alle falsch verstanden und außerdem war das alles total transparent!1!!

[size=7]Quelle: http://www.br-online.de/podcast/mp3-download/bayern2/mp3-download-podcast-am-telefon-der-radiowelt.shtml[/size]


Zum Ende des Interviews kommt aber immerhin ein Lichtblick: Heubisch ermutigt die Universitäten, eigenständig die Höhe der Studiengebühren festzulegen und an die Ausgaben anzupassen. Das kann man als Ermahnung auffassen.


Naja, Herr Heubisch’s Name ist schon irgendwie Hase, und “es gibt ja das Gesetz” wie er sagt.

.oO vermutlich ist das Gebührengesetz nicht von der bayerischen Regierung gemacht, sondern vom Himmel gefallen. So wie Bruno der Bär.


Bayerische Politiker scheinen generell an Erinnerungsschwierigkeiten zu leiden (Landesbank!).


Auf meine Anfrage an die Pressestelle des Bayerischem Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst im Folgenden:

gab es nun eine Antwort … dreiseitig, in Briefform verpackt in einem multimegabyte PDF … von Herrn Heubisch persoenlich (… also das Schreiben, die Email wurde von jemandem anderes verschickt).
Da der Inhalt meines Erachtens von oeffentlichem Interesse ist, und da Stellung zum veroeffentlichten Schreiben genommen wird und auch auf Vorwuerfe eingegangen wird die ich in meiner Anfrage nicht aufkommen lies (siehe oben) handelt es sich meines Erachtens um einen vorgefertigten bzw. mehrfach verwendeten Brief, d.h. Serienbrief, der somit von trivialer Natur ist. Ungeachtet dessen ging meine Anfrage an die Pressestelle eines Ministeriums, somit veroeffentliche ich das Antwort schreiben im Folgenden unter der Annahme das ich durch die Veroeffentlichung keine Rechter Dritter verletze:

C&P aus dem PDF. Man beachte dass ich nur um Aussage ueber die Echtheit des Schreibens gebeten habe. Da ist man wohl noch sehr im Schadensbegrenzungsmodus im Ministerium.


Im Stuve-Blog liefert der Sebastian ausm ZGS mal wieder ein Beispiel, wie die Studiengebührenvergabepraxis so läuft:
http://stuve.uni-erlangen.de/2011/08/02/mein-geld-oder-dein-geld/