Folien AuOS Vorlesung 1...

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Folien AuOS Vorlesung 1…
… sind jetzt online vorerst hier: http://osr.cs.fau.de/lehre/ws09/auos/

Kommentare erwuenscht.


Leider bin ich erst heute dazu gekommen den ersten Foliensatz zu lesen (die Anderen habe ich nur kurz überflogen). Auch wenn die Vorlesung schon gehalten wurde, möchte Ihnen hier meine Anmerkungen zur Verfügung stellen. Ich hoffe ich habe sie klar genug formuliert. Evtl. können die Student, die die Vorlesung gehört haben, ja noch etwas zu dem einen odere anderen Punkt sagen.

1. Literaturverweise
In allen Foliensätzen geben Sie Literaturhinweise. Allerdings kann aus den Kürzeln nicht geschlossen werden, um welche Publikation es sich handelt. Entweder existiert ein (noch nicht verfügbarer) zusätzlicher Foliensatz mit allen Literaturangaben (meiner Meinung die schlechtere Variante) oder Sie fügen die Literaturhinweise am Ende des jeweiligen Foliensatzes ein.

2. Lernziele
Sie haben auf Folie 4 “Inhalt und Lernziele” angegeben. Dabei habe ich mir gedacht “Wow, ein Professor ausserhalb der Didaktik der Lernziele formuliert!”. Allerdings ist mir der Teil “Inhalt” nicht so ganz klar geworden. Bezieht sich der Inhalt auf diese Stunde (diesen Foiensatz)? Dann passt das mit Folie 2 (“Inhalte der heutigen Vorlesung”) nicht zusammen. Wenn ich es richtig interpretiere stellt Folie 4 hauptsächlich die Inhalte des Teil 1 “Agile Methoden” dar, oder? Von daher finde ich den Titel hier etwas missverständlich.

Aus Studentensicht bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich die “Lernziele” verstehe. Dabei sind mir die Punkte 1 und 2 auf Folie 4 noch klar. Punkt 3 dann schon nicht mehr. Sind die Praktiken “nice-to-know” oder werden diese in der Prüfung “abgefragt” und wenn, wie? Punkt 4 ist (mir) auch wieder etwas unklar. Ich denke ich soll in der Prüfung in der Lage sein, die vorgestellten Methoden und Techniken gegenüberzustellen und Vor- und Nachteile nennen können. Evtl. noch an einem Beispiel erläutern, welche Methode sich (meiner Meinung nach) anbietet und warum. Habe ich die Lernziele so richtig verstanden?

3. Projekt vs. Produkt
Ich weiß nicht so recht, ob ich mit Ihre Unterscheidung zwischen Projekt und Produkt einverstanden bin. Vielleicht fehlt mir da einfach die Erfahrung in großen Softwareprojekten. Wenn ich Ihre Folien richtig verstanden habe, dann würden Sie Wartungsverträge als Dienstleistung sehen und deshalb ggf. als Produkt werten?

4. Anwendungssituationen
Mir ist der Begriff “Anwendungssituationen” nicht klar (Folie 11). Ich kann mir vorstellen, was Sie meinen. Sie möchten typischen “Geschäftsmodelle” in der Softwarebranche vorstellen und welchen Vorgehensweisen (Produkt-/Projektentwicklung) dort üblicherweise verwendet werden, oder? Ich finde nur den Begriff etwas seltsam, da mir nicht sofort klar wurde, in welchem Kontext das ganze steht.

5. Projekt- und Produktsicht
Auf Folie 12 “Eigenentwicklung” schreiben Sie"

  • Sowohl Projekt­ wie Produktsicht angemessen
    ** Häufig noch Kostenstelle
    ". Ich verstehe das so, dass eine Eigenentwicklung sowohl als Projekt (einmalig, von A bis B), wie auch als Produkt (so lange bis wir Pleite gehen) entwickelt werden kann. Ich finde das “-sicht” hier etwas verwirrend, da es vorher noch nie als “Sicht” aufgetreten ist. Was das ganze jetzt mit Kostenstellen zu tun hat, verstehe ich jetzt allerdings nicht. Ich weiß aus meiner Zeit als Werkstudent, was Kostenstellen sind, aber den Sinn dieses “Satzes” verstehe ich (ohne weitere Erklärung) nicht.

6. Lebenszyklus-Modelle (Folie 18)
Zum einen würde ich in die Liste der Phasen noch die Wartung mit einbauen (evtl. vor der Klage ;-)). Zum anderen finde ich es etwas pauschal, nur das Wasserfallmodell zu erwähnen. Ich denke Sie werden mir zustimmen, dass Modelle, wie das Spiralmodel, V-Modell (XT) und RUP keine agilen Methoden sind und eher zu den Lebenszyklus-Modellen gezählt werden können. In den meisten Fällen sind diese dem Wasserfallmodell “überlegen”, wenn es um Feedback, Kommunikation und Kollaboration geht.


@stuka: Herzlichen Dank fuer das ausfuehrliche Feedback. Kommen Sie zur Vorlesung und dann die Uebungen, so dass wir diese klaeren koennen? Ich werde Ihr Feedback auf jeden Fall bei der Ueberarbeitung der Folien beruecksichtigen.

Was die Literatur betrifft, so ist Ihre Vermutung korrekt. Ich habe das Literaturverzeichnis, welches noch in Arbeit ist, noch nicht offiziell bereitgestellt. Danke fuer die Erinnerung, ich werde die aktuelle Version bald ins Web stellen.


Sehr geehrter Herr Riehle,
stuka wird wohl nicht an Ihrer Vorlesung teilnehmen, da er sein Studium bereits abgeschlossen und sich aus dem Frankenland abgesetzt hat. Dies nur zur Info.

Viele Grüße,
Florian


Wie Florian (aka Doldi) bereits gesagt hat bin ich bereits seit einem Jahr nicht mehr an der Universität Erlangen-Nürnberg. Ich hätte Ihre Vorlesung aber garantiert besucht, wenn es sie damals schon gegeben hätte. Ich werde versuchen den kommenden Foliensatz zu lesen und einen Kommentar abzugeben bevor die Vorlesung gehalten wird.


„abgesetzt“ klingt irgendwie so wie „geflüchtet“. Aber Vorsicht, da ich gerade wieder auf Stellensuche bin, kann es passieren, dass ich wieder zurückkomme :wink:

Achja, auch wenn es hier am Thema vorbei geht: „Herzlichen Glückwunsch zum Vordiplom!“ :smiley:


Danke fuer den Glueckwunsch und die Komplimente.

Ich habe eine Frage (an alle die dies lesen). Es ist vermutlich nicht einfach, Studierende fuer “Prozessfragen” zu begeistern. Algorithmen oder Anwendungen sind fuer viele spannender als Teamarbeit und Softwareentwicklungswerkzeuge.

Wie wuerden Sie ihre Kollegen versuchen zu erreichen und sie fuer Fragen agiler und Open-Source-Softwareentwicklung zu begeistern?


Das Wort „Prozess“ klingt für viele immer nach „BWL“. Dies ist meiner Ansicht nacht einer der Hauptgründe, warum man Schwierigkeiten hat Studenten der Informatik dafür zu begeistern. Wenn ich an meine Zeit zurückdenken, so ist es eigentlich die Teamarbeit gewesen, die einen großen Teil des Informatikstudiums ausgezeichnet hat. Die vielen Gruppen, die man beobachten konnte, wie sie im 2. Stock sitzen und tagelang zusammen für das Grafikpraktikum programmiert haben. Hier wurden intuitiv agile Methoden (z.B. Paarprogrammierung) eingesetzt und man folgte einem eigenen „Prozess“ (zusammensetzten, was haben wir erreicht, was wollen wir bis dann und dann schaffen, wieder an die Rechner). Dies wurde aber eben nie als „Prozess“ gesehen bzw. so genannt.
Das Thema Sofwareentwicklungswerkzeuge ist sicherlich auch sehr interessant. Es wäre schön zu wissen, was Sie sich in diesem Bereich überhaupt vorstellen? Dazu konnte ich bei in Ihren (bisherigen) Folien noch nichts genaueres finden. Das Thema bietet allerdings auch einigen Sprengstoff, da man schnell zu fanatischen Glaubenskriegen kommen kann und die sind unter den Informatiker sehr beliebt: Emacs vs. vim, Linux vs. Windows, Eclipse vs. {beliebiger Texteditor}, usw.

Warum interessieren Sie sich für Fragen der agilen bzw. Open-Source-Softwarentwicklung?

Wenn Sie (glaubhaft) vermitteln könnnen, dass Sie das Thema spannend und interessant finden, werden Sie die Studenten „automatisch“ ebenso davon begeistern. Ich denke Sie haben (wie jeder neue Professor) das Problem, dass Sie noch relativ unbekannt sind. Die Studenten kennen Sie zum einen noch nicht, zum anderen fehlen Erfahrungen. Die Buschtrommeln funktionieren in Erlangen normalerweise recht gut, d.h. wenn Sie es schaffen die Leute in Ihren Vorlesungen zu begeistern wird sich das herumsprechen. Es dauert eben nur ein bisschen, bis die Buschtrommeln anspringen und dann auch der letzte davon gehört hat.