Klausur Einführung in die Medizinische Informatik

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Klausur Einführung in die Medizinische Informatik
Hallo,

hat von euch schon jemand das Fach Einführung in die Medizinische Informatik belegt? Dort werden ja 4 Themengebiete vorgestellt, von denen allerdings nur 2 geprüft werden in der Klausur. Pro Themengebiet ist auch eine Hausaufgabe einzureichen. Zur Bestätigung meines Prüfungstermins wurde zusätzlich angemerkt, dass die Prüfung nur unter Vorbehalt des Bestehens der Hausaufgaben in der Bereichen Biosignalverarbeitung und Medizinische Bildverarbeitung stattfindet. Kann man anhand dieser Angaben Rückschlüsse ziehen, dass genau diese beiden Themenbereiche abgefragt oder eben ausgelassen werden in der Klausur?
Vielen Dank für eure Hilfe :slight_smile:


Bei mir wurden zwar in der Tat diese beiden Bereiche abgefragt, aber generell kann jeder Teilbereich drankommen.


Bei mir damals haben 2 Gruppen von je 2 Dozenten parallel geprüft. Man sollte schon alle Teilbereiche lernen

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Hi :slight_smile: ,

könnt ihr vielleicht ein bisschen über diese Veranstaltung erklären :slight_smile: ? .

ich überlege was ich als Nebenfach nehmen möchte und Medizin wird schon interessant für mich .

wie schwer ist diese Veranstaltung ? was soll ich vorher können um sowas gut zu verstehen und erfolgreich zu beenden ?

wenn ich Nebenfach Medizin haben möchte muss ich alle 15 ECTS in Medizin bekommen oder kann ich was anderes nehmen ?

vielen Dank im Voraus für die Hilfe .

LG


Medizinische Informatik teilt sich in 4 Bereiche

  • Informationssysteme
  • Statistik / Epidemiologie
  • Bildgebung
  • Physiologie

In der Einführungsveranstaltung wird alles ein bisschen angeschnitten, danach kann man sich aussuchen aus welchen Bereichen man Vorlesungen belegt. Ich habe als Nebenfach immer die VLs aus dem Bereich Informationssysteme genommen und das war alles sehr machbar und hat meinstens gute Noten gegeben (auch ohne Vorkenntnisse)

Die anderen Bereiche lagen mir nicht so, aber das was man für die Einführungsvorlesung braucht, ist auch machbar


Ja. Wenn du Medizin(ische Informatik) als Nebenfach belegst, musst du dafür natürlich auch die 15 ECTS-Punkte erbringen.

Du kannst ein paar Module aus der Medizinischen Informatik als Vertiefungsrichtung belegen, wenn du sie nicht im Nebenfach einbringen kannst (oder willst). Die Infos dazu findest du unter Informatik › Lehrstuhl für Medizinische Informatik


Kommt drauf an, wo du den Schwerpunkt setzen willst.

  • Informationssysteme: geht schon auch um medizinische IT-Prozesse im Krankenhaus. Das wissen kann man gut anwenden, wenn du später mit Software im Medizinbereich arbeiten möchtest. Dort lernst du HL7 und Co. kennen. → Einiges an Auswendiglernen. Doch das Wissen kannst du dann in dem Bereich wirklich anwenden.

  • Statistik / Epidemiologie: Gibt glaub ich weniger Veranstaltungen. Hab ich leider nicht belegt.

  • Bildgebung: Ist quasi Mustererkennung. → Wenn du viel am 5er Lehrstuhl machen willst, dann ist genau dieses Fach für dich das richtige.

  • Physiologie: Du belegst mit vielen Lehrämtlern Anatomie für Nichtmediziner. → Sehr viel auswendig lernen.


Hier sind nochmals die Veranstaltungen die du Belegen kannst: https://www.imi.med.fau.de/wp-content/uploads/2015/09/nf_medizin.pdf

Ich gehe mal meinen Erfahrungsbericht ab:

Ich hatte dieses Nebenfach sowohl im Bachelor als auch im Master.

MEDINFEINF (Die Einfuehrungsvorlesung) → Relativ einfach verdiente 5 ECTS und gibt guten überblick. Es gab 4 Hausaufgaben und eine mündliche Prüfung.

  • Informationssysteme
    Da hatte ich lediglich MEDINFWISS 1 (5 ECTS). An sich Interessant aber für mich war es schon viel Auswendiglernen (relativ gesehen). Ich kam mit gemischten Gefühlen raus (obwohl gut benotet). Bin mir aber unsicher ob es an manchen Lehrenden oder an dem Aufgabengebiet (Krankenhaus + Versicherungen) lag. Fuer die 5 ECTS war es aber kein grosser Aufwand → Insgesamt zufrieden.

-Physiologie
!! Biosignalverarbeitung (Seminar und Uebung). 5 ECTS, sehr empfehlenswert, leider nur im Master. Man muss 4 Hausaufgaben machen, diese werden benotet, und ein 10 min Referat. Klausur gibt es keine. Es geht um EKG, ENG, EEG, Spirometrie und und und, mit selbst AUSPROBIEREN. Also man misst es tatsächlich an sich selbst, was einfach eine wunderbare Abwechslung ist. Man muss sich anmelden (empfehle vor Februar). Es belegen hauptsächlich Medizintechniker. Prof. Forster ist sehr nett.

-Bildverarbeitung
Die Säule ist schon sehr informatisch. Seid neuestem kann man auch viele Fächer als Vertiefung in der Anwendungsorientierten Säule nehmen.
BioSig 5 ECTS - Praktisch die Theorie zur Biosignalverarbeitung. Hatte Prof. Eskofier. Ich hatte das Problem, dass ich zu der einzigen Ueubung keine Zeit hatte. Und die war wohl ziemlich wichtig.
DMIP und IMIP beide 7.5 (also kann man damit schon sein Nebenfach vollkriegen, was viele vor allem im Master wohl machen). Die Vorlesung ist an sich Interessant (es gibt Aufzeichnungen, sogar doppelt). Die Uebung ist/war lächerlich einfach.

Falls sich jemand wundern dass ich relativ bewertend und ECTS fokussiert schreibe. Ich finde 15 ECTS sind zu wenig um in ein (Neben)Fach einzutauchen, aber zu viel um sie einfach nur so zu Verplempern.


Ich habe auch einige Vorlesungen zur medizinischen Informatik belegt und würde meinen Erfahrungsbericht abgeben. Vorab: All diese Fächer habe ich im Masterstudium belegt und viele dieser Fächer kann man sich im Bachelorstudium im Bereich “Nebenfach Medizinische Informatik” nicht anrechnen lassen. Also fragt vorher oder schaut in meinCampus unter den Studiengangsstrukturen nach.

Einführung in die medizinische Informatik (5 ECTS):

Ich habe dieses Fach parallel mit DMIP, Pattern Recognition und DSP gehört, weshalb ich viele Grundlagen bereits kannte und weshalb ich ohne viel Lernaufwand eine sehr gute Note bekommen habe. Die Hausaufgaben finde ich auch ohne Vorkenntnisse gut machbar, falls man mit der Mathematik nicht ganz auf dem Kriegsfuß steht, auch wenn man hin und wieder mal etwas nachschlagen soll. Die Veranstaltung bietet wirklich einen guten Überblick über die Vorgehensweise im Krankenhaus. Was aber die Bildgebung und die Signalverarbeitung angeht, kann ich sagen, dass dort viele Sachen wirklich nur rudimentär erklärt werden. Will man mehr verstehen, so sollte man lieber Vorlesungen wie DMIP oder IntroPR belegen. Womit wir auch schon beim nächsten Thema wären: Bildverarbeitung.

Diagnostic Medical Image Processing (7.5 ECTS):

Die Vorlesung beschreibt in etwa, wie ein medizinisches Bild verarbeitet wird. Dafür erhält man zunächst ein Bild aus den Daten. Dieses Bild wird aber keine gute Qualität haben und Artefakte beinhalten, also muss man es filtern. Dabei sollte man die Vorgehensweise davon abhängig machen, wie das Bild entstanden ist, z. B. muss man für Bildverstärker die Krümmung korrigieren, während man bei Flachbildschirmen defekte Pixel interpolieren soll. Nachdem man behandelt hat, wie man die Bilder vorverarbeitet, wird auf die Nuancen der Rekonstruktion eingegangen, also wie erstellt man z. B. aus mehreren 2D-Bildern ein 3D-Bild eines Körpers. Abschließend behandelt man noch die Bildregistrierung, also wie man zwei Bilder mit ähnlichem, aber transformierten Inhalt (Drehungen, Translationen etc.) ineinander überführt. Als Vorkenntnisse empfehle ich gute Kenntnisse der Numerik und Mathematik, dann ist die Prüfung auch gut machbar. Bei mir war sie mündlich, vielleicht wird sie im nächsten Semester aber schriftlich werden.

In der Übung in DMIP soll man die Algorithmen aus der Vorlesung in einem Java-Software-Framework namens CONRAD, welches man im Github herunterladen kann, implementieren. Anschließend soll man einige Funktionen in den Programmen vervollständigen. An sich waren die Aufgaben auch ganz interessant und eine gute Vorbereitung für Flat-Panel CT-Reconstruction, wo man die Algorithmen aus DMIP auf reale Daten anwendet (und anpasst). Aber das Niveau der Übung in DMIP war wirklich lächerlich. Ein Tutor schreibt den Quelltext an die Tafel und die Studenten müssen den Code dann abschreiben. Am Ende einer Übungseinheit ging dann der Tutor herum und hat eingetragen, wer die Aufgabe richtig “gelöst” hat, und man musste am Ende des Semesters mindestens 50% der Übungspunkte holen. Solche Scheine finde ich extrem sinnlos und überhaupt nicht förderlich für das Verständnis. Entweder man lässt die Studenten auch wirklich die Übung machen oder man spart sich den Schein gleich. Aber bevor ich mehr meckere, kommen wir zum nächsten Thema:

Interventional Medical Image Processing (7.5 ECTS):

Das Fach ist eine Fortsetzung von DMIP und bietet eine gute Grundlage zum Schreiben einer Abschlussarbeit am Lehrstuhl 5. Es geht in IMIP zunächst um Kanten- und Eckenerkennung, anschließend werden fortgeschrittene Filterungsverfahren wie der Bilateralfilter (den man auch schon in DMIP kennenlernt) und der Guided Filter vorgestellt. Dann macht man einen Ausflug ins Rechnersehen und behandelt die Kapitel um die Epipolargeometrie (sozusagen Stereo-Rekonstruktion durch 2 Kameras incl. 8-Punkte-Algorithmus; außerdem verknüpft man die Epipolargeometrie mit der CT-Bildgebung) sowie Struktur aus Bewegung (Faktorisierungsansatz, Algorithmus von Tomasi). Zum Schluss vertieft man noch die Bildregistrierung, indem man beliebige und nicht nur starre Transformationen zwischen 2 Bildern zulässt. In IMIP macht man das durch Euler-Lagrange-Gleichungen. (Es gibt aber auch andere Methoden wie z. B. ARAP, also “as rigid as possible”.)

Die Übung war bei mir noch in Matlab und lief im Prinzip ähnlich zu DMIP ab, es gab aber noch keinen Schein. Aktuell ist die Prüfung aber schriftlich und die Übung wird in Python durchgeführt. Doch genug über die Bildverarbeitung, kommen wir nun lieber zu den Informationssystemen:

MEDINFSYS (5 ECTS) und eHealth (5 ECTS):

Beide dieser Fächer befassen sich damit, was man im Krankenhaus so macht. Dabei geht man nicht so sehr auf die Algorithmen ein wie in Veranstaltungen am LME. Dementsprechend behandelt man in den Vorlesungen auch mehr Stoff, den man auswendig lernen soll. In eHealth geht es um den Datenaustausch und die Datensicherheit in der Medizin, Patientenportale, ethische Normen und viele andere Dinge, während MEDINFSYS von Telematik, Telemedizin und die Entstehung elektronischer Patientenakten handelt. Die Prüfungen bei Prof. Prokosch und Dr. Sedlmayr waren ziemlich fair und sehr gute Noten waren mit Fleiß auch machbar, ich habe aber auch gelesen, dass bei anderen Dozenten in diesem Bereich (konkret Prof. Bürkle) die Prüfungen so aussehen, dass jede Kleinigkeit bis ins letzte Detail aus den Prüflingen herausgezogen wird.

Alles in einem ist die medizinische Informatik ein interessantes Nebenfach und die Mustererkennung eine interessante Vertiefungsrichtung mit hoher Wahrscheinlichkeit, gute Noten zu schaffen. Ich finde aber auch genauso wie hrom schade, dass man viel zu wenige ECTS im Masterstudium hat, um all die Fächer zu absolvieren.


In der Vertiefungsrichtung kannst du nur wenige davon einbringen: https://www.imi.med.fau.de/wp-content/uploads/2015/09/vertiefung_mi.pdf


„Wenige“ ist immerhin der komplette Schwerpunkt „Informationssysteme im Gesundheitswesen“. Weiterhin lässt sich fast der komplette Schwerpunkt „Bildverarbeitung“ in der Vertiefung Mustererkennung einbringen.

Eine Ausnahme ist CAMA. Da finde ich es interessant, dass es überhaupt im Nebenfach gelistet ist, denn soweit ich informiert bin, ist das eine Kombination aus RA und PTfS, also zwei Informatik Vertiefungsvorlesungen. Empfiehlt sich somit wohl für besonders faule…


Das ist richtig, nur bei der Mustererkennung fehlen dann doch ein paar Fächer. Generell kann man aber die Medizinische Informatik super so auf Nebenfach und Vertiefungsrichtung aufteilen, dass man quasi alles angerechnet bekommt, was einen interessiert.

AnaPhys kann ich jedem empfehlen, der mal im medizinischen Umfeld arbeiten will. Zumindest die Nomenklatur sollte man mal gehört haben.


Besonders faulen Studenten würde ich lieber gleich das Nebenfach Mathematik empfehlen.