Redesign Bachelorstudium

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Redesign Bachelorstudium
Im Zuge der Umfrage zum Grundstudiums habe ich mir doch jetzt ne ganze Weile Gedanken gemacht, was ich eigentlich ändern würde, und bin mit folgenden Entwurf rausgekommen.
Mich würde interessieren, was ihr zu meinem Plan sagt, und wie ihr das Bachelorstudium eurer Meinung nach ändern würdet.

Mein Vorschlag ist natürlich stark von meinen persönlichen Neigungen und Studiumserfahrungen geprägt, und jeder hat da wahrscheinlich andere Vorstellungen, wie das perfekte Studium auszusehen hat. Außerdem müsste der Plan natürlich noch im Detail aufeinander abgestimmt werden. Dazu sagen muss ich auch noch, dass ich Logik in der Informatik und Theorie der Programmierung nicht gehört habe, und darüber eigentlich nicht urteilen kann.

1. Semester
Einführung in die Programmierung (mit imperativen, funktionalen und objektorientierten Konzepten) [7.5]
Grundlagen technischer Informatik (neues Fach mit den wichtigsten Inhalte aus Schaltungstechnik und GTI) [7.5]
Mathe 1 [7.5]
Mathe 2 [7.5]

2. Semester
Algorithmik (enthält Inhalte aus AuD, Parallele Programmierung und HalloWelt, funktionale Programmierung wird schon in Einführung in die Programmierung behandelt) [7.5]
Datenstrukturen (enthält Inhalte aus AuD und HalloWelt, wird synchronisiert mit Algorithmik abgehalten) [5]
GRa [5]
SP 1 [5]
Mathe 3 [7.5]

3. Semester
RK [5]
BFS [7.5]
SP 2 [5]
Mathe 4 [7.5]
Seminar [5]

4. Semester
Datenbanken (enthält die relevanten Inhalte aus KonzMod und IMDB) [7.5]
AlgoKS Praxis [7.5]
AlgoKS Theorie [7.5]
Theorie der Programmierung (mögl. mit Inhalten aus Logik in der Informatik) [7.5]

5./6. Semester
Wahlpflichtbereich und optionales Nebenfach [35]
Praktikum [10]
Bachelorarbeit [15]

Änderungen insgesamt:
AuD, PFP [15] → Einführung in die Programmierung, Algorithmik, Datenstrukturen [20] = +5 ECTS
AlgoKS [7.5] → AlgoKS Praxis, AlgoKS Theorie [15] = +7.5 ECTS
GTI, GdS [12.5] → GTI [7.5] = -5 ECTS
KonzMod, IMDB [12.5] → Datenbanken [7.5] = -2.5 ECTS
Theorie der Programmierung, Logik [12.5] → Theorie der Programmierung [7.5] = -5 ECTS
Softwareentwicklung in Großprojekten [5] → entfernt [0] = -5 ECTS
Wahlpflichtbereich: +5 ECTS

Kernkonzepte:

  • Vereinfachung des Einstiegs in das Studium
  • Beibehaltung des starken Programmierfokus des bisherigen Bachelors
  • Entschlackung von Randfächern und obsoleten Fächern zu Gunsten des Wahlpflichtbereichs und einer faireren Repräsentierung aller Vertiefungsrichtungen im Grundstudium

Begründung mit mehr Detail:

  • Der AuD-Superstress zu Beginn des Studiums für die, die noch nie programmiert haben, wird reduziert, indem AuD und PFP fusionieren und in drei Veranstaltungen aufgeteilt werden, mit klarer Aufteilung zwischen Programmierkonzepten und Algorithmik/Datenstrukturen. Insbesondere funktionale Programmierung kann glaube ich eigentlich gut verwendet werden, um Anfängern sanft programmieren zu lehren (siehe MIT). Die Fächer Algorithmik und Datenstrukturen sind miteinander synchronisiert, sodass die jeweiligen Inhalte aufeinander aufbauend gelehrt werden. Insgesamt nimmt man sich 5 ECTS mehr Zeit, um den Ersties den Einstieg ins Studium deutlich zu vereinfachen.
  • Der Bias des Grundstudiums auf low-level Informatik (dazu zähle ich GTI, SP, Schaltungstechnik, RK, GRa) wird reduziert, indem Schaltungstechnik und GTI fusionieren (-5 ECTS), und AlgoKS auf zwei Fächer verdoppelt wird, eines mit theoretischem/mathematischen Fokus, und eines mit praktischem/programmiertechnischen Fokus (+7.5 ECTS). Dies dient dazu, besser auf die Vertiefungsrichtungen Grafik/Mustererkennung/Simulation vorzubereiten. In der Übung der AlgoKS Praxis Vorlesung werden einführenden Beispielen aus diesen Vertiefungsrichtungen implementiert. Unterstützend dazu befinden sich zwei Mathevorlesungen im entschlackten ersten Semester, was den Studenten hoffentlich dabei hilft, den Mathestoff besser zu verinnerlichen.
  • Fusion von KonzMod und IMDB (-2.5 ECTS). Der essentielle Stoff aus KonzMod wird in Programmierübungen direkt praktisch angewendet, z.B. mit semeterlanger praktischer Übung “implementiere eine kleine, vereinfachte SQL Datenbank” analog zur Compilerbauübung.
  • Logik in der Informatik wird gestrichen (-5 ECTS), die allerwichtigsten Inhalte in Theorie der Programmierung eingepflegt.
  • Softwareentwicklung in Großprojekten wird gestrichen (-5 ECTS), die Vorlesung ist in derzeitiger Form wenig sinnvoll. Es sollte dafür eine richtige Software-Engineering Vorlesung für den Wahlbereich geben.
  • Der Wahlpflichtbereich erhält 5 ECTS dazu, dass Nebenfach wird optional gemacht, um den Leuten mehr Möglichkeiten zu geben, ihren Neigungen nachzugehen.
  • Außerdem wünschenswert: Überarbeitung und Modernisierung von einigen Vorlesungen, die nicht mehr ganz up-to-date sind.
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Schön, dass es hierzu jetzt einen Thread gibt, Danke JohnnzBase fürs Teilen deiner Gedanken! Freu mich auf eine sachliche Diskussion :wink:

[quote=JohnnzBase]Grundlagen technischer Informatik (enthält die wichtigsten Inhalte aus Schaltungstechnik und GTI) [7.5]
GTI, GdS [12.5] → GTI [7.5] = -5 ECTS[/quote]
Mit der ersten Aussage kann ich mich (auch als GTI Tutor) leider nicht identifizieren. In meinen Augen enthält GTI eben fast keine Inhalte aus Schaltungstechnik. Es wird zwar CMOS-Technologie in VL und Übung besprochen, aber was effektiv bei den Studenten hängenbleibt ist, dass MOSFETs Schalter sind und CMOS eine sehr geringe statische Verlustleistung hat.
Das liegt vor allem daran, dass das Konzept von Strom und Spannung in GTI nicht gelehrt wird. Hier kann man sich nicht auf die Schule verlassen, da das dort

  • a) nicht so formal geschah (Kirchhoff’sche Regeln) und b) nicht jeder das Gymnasium besucht hat
  • sowie das in der 9. Klasse gelehrt wurde (sehr lang her und da war man noch viel jünger!) und in der Oberstufe nicht wirklich drankommt (?)
    [Letzteres kann ich nur vom Hören & Sagen beurteilen, ich hatte kein Physik in der Oberstufe.]

Ich fand die breite Lehre der Grundlagen von Strom und Spannung in GdS sehr schön gestaltet und hilfreich.
Zudem bietet GdS auch andere Inhalte: komplexe Wechselstromrechnung (damit Laplace-Transformation: Differentialgleichungen → algebraische Gleichungen, nützliche Erkenntnis m. E.), Filter, Fouriertransformation (wenn auch als nicht klausurrelevanter Anhang), OpAmps (-> Integrierer/Ableiter in analoger Variante, sollte man mal gehört haben).

Ich würde die Einführung eines Faches mit Fouriertransformation und Digitaler Signalverarbeitung stark befürworten, allerdings bitte mathematischer als AlgoKS es aktuell lehrt. Das heißt konkret, dass zentrale Theoreme bewiesen werden und die Fouriertransformation exakt definiert wird.
In der Tat wäre das eine super Ergänzung zu dem aktuellen AlgoKS, was die zentralen Ergebnisse sehr schön bildhaft präsentiert.

Ein bisschen befürchte ich dann jedoch, dass sich dies dann inhaltlich mit „Medical Image Processing For Diagnostic Applications“ von Prof. Meier (Vertiefungsrichtung und NF „Medizinische Informatik“) überschneidet, was die Fouriertransformation und DSP angeht.

Grundvoraussetzung ist aber eine gut aufgesetzte praktische Übung. Bitte, bitte keinen dahingehackten Code, der einem nur Kopfschmerzen bereitet, oder Codeskelette, bei denen man raten muss, was man einfüllen muss, weil die Aufgabenstellung unterspezifiziert ist.

Da würde ich zustimmen.

Da möchte ich widersprechen: GLoIn lehrt vor allem Grundlagen in Beweistechniken, insbesondere der Induktion und präsentiert FOL und Unfikation. Das wäre zu viel Stoff, um alles in ThProg einpflegen zu können.
Ich wäre dafür, beide Fächer zu erhalten. (Zugegeben bin ich da ein wenig parteiisch, weil ich beide Fächer auch persönlich mochte ;))

Ob mit 2xAlgoKS + Erhalt GLoIn/ThProg - SoSy alle oder zumindest die zentralen Vertiefungsrichtungen gleich repräsentiert sind, bin ich gerade am zweifeln. Ich würde hierzu gerne Gegenmeinungen von Leuten hören, die AlgoKS und GLoIn/ThProg nicht so positiv gegenüber standen :wink:

Welche Fächer meinst du genau?

Zum Seminar: Das würde ich gerne im 4. Semester weiterhin verankern, da das dann doch LS-spezifisch gewählt wird und man nach 3 Semestern mehr Wissen über die zu einem passenden Lehrstühle hat.


[quote=Marcel[Inf]

[quote=JohnnzBase]Grundlagen technischer Informatik (enthält die wichtigsten Inhalte aus Schaltungstechnik und GTI) [7.5]
GTI, GdS [12.5] → GTI [7.5] = -5 ECTS[/quote]
Mit der ersten Aussage kann ich mich (auch als GTI Tutor) leider nicht identifizieren. In meinen Augen enthält GTI eben fast keine Inhalte aus Schaltungstechnik. [/quote]
Das ist ein Missverständnis, mein Vorschlag ist, beide Fächer zusammen zulegen, nicht GdS ersatzlos zu streichen (so im Verhältnis 5 ECTS GTI, 2.5 ECTS Schaltungstechnik)

[quote=Marcel[Inf]
Ich fand die breite Lehre der Grundlagen von Strom und Spannung in GdS sehr schön gestaltet und hilfreich.[/quote]
Die Frage für mich ist, wie wichtig diese Inhalte für das weitere Informatikstudium sind. Wie viele Vertiefungsrichtungen bauen auf diese Inhalte auf?
Wenn es nur wenige oder sogar keine sind, können diese Inhalte in den Wahlpflichtbereich bzw. in das Nebenfach Elektrotechnik.

[quote=Marcel[Inf]
Zudem bietet GdS auch andere Inhalte: komplexe Wechselstromrechnung (damit Laplace-Transformation: Differentialgleichungen → algebraische Gleichungen, nützliche Erkenntnis m. E.), Filter, Fouriertransformation (wenn auch als nicht klausurrelevanter Anhang), OpAmps (-> Integrierer/Ableiter in analoger Variante, sollte man mal gehört haben).[/quote]
Davon kann man einiges auch in das neue AlgoKS Theorie packen, so dass es nicht verloren geht.

[quote=Marcel[Inf]
Ein bisschen befürchte ich dann jedoch, dass sich dies dann inhaltlich mit „Medical Image Processing For Diagnostic Applications“ von Prof. Meier (Vertiefungsrichtung und NF „Medizinische Informatik“) überschneidet, was die Fouriertransformation und DSP angeht.[/quote]
Da würde ich mir keine Sorgen machen, ich bin mir sicher dass Prof. Meier genug andere Inhalte hätte, die er stattdessen präsentieren kann. Außerdem werden die Themen da eh nur so als Refresher behandelt.

[quote=Marcel[Inf]

Da möchte ich widersprechen: GLoIn lehrt vor allem Grundlagen in Beweistechniken, insbesondere der Induktion und präsentiert FOL und Unfikation. Das wäre zu viel Stoff, um alles in ThProg einpflegen zu können.
Ich wäre dafür, beide Fächer zu erhalten. (Zugegeben bin ich da ein wenig parteiisch, weil ich beide Fächer auch persönlich mochte ;))[/quote]
Wieder die Frage, wie für welche Vertiefungsrichtungen sind diese Inhalte wichtig? Hauptsächlich für die Veranstaltungen am INF 8, glaube ich. Kann man auf diese Veranstaltungen auch gut vorbereiten (und den Studenten zeigen, worum es in der Vertiefung geht), wenn man GLoIn weglässt, und die wichtigsten Sachen woanders hinschiebt (z.B. macht man Induktion auch in Mathe)? Da die ECTS ja eigentlich nur in den Wahlpflichtbereich geschoben werden, hat man ja als Student trotzdem die Möglichkeit, diese Inhalte nachzuholen, wenn man sich in diese Richtung vertiefen will.

[quote=Marcel[Inf]
Ob mit 2xAlgoKS + Erhalt GLoIn/ThProg - SoSy alle oder zumindest die zentralen Vertiefungsrichtungen gleich repräsentiert sind, bin ich gerade am zweifeln. Ich würde hierzu gerne Gegenmeinungen von Leuten hören, die AlgoKS und GLoIn/ThProg nicht so positiv gegenüber standen ;)[/quote]
Meiner Meinung nach ist der Anwendungsblock im Moment unterrepräsentiert.

[quote=Marcel[Inf]
Welche Fächer meinst du genau?[/quote]
Da bin ich vorsichtig, da mein Grundstudium schon eine Weile her ist, und diese Fächer sich wahrscheinlich in der Zwischenzeit geändert haben. Das war auch eher so gemeint, dass sich alle Vorlesungen ihre Inhalte Punkt für Punkt anschauen, sich die Frage stellen „ist dieser Inhalt noch relevant in meinem Feld, gibt es mittlerweile neuere Erkenntnisse die die alten obsolet machen oder wichtiger sind?“. Dann könnten die Vorlesungen selber oft gut besser didaktisch aufbereitet sein, bessere Foliensätze designt usw. Viele Vorlesungen fühlen sich halt so an, als ob sie Anfang-Mitte der 2000er erstellt wurden und dann nie wieder angefasst wurden.

[quote=Marcel[Inf]
Zum Seminar: Das würde ich gerne im 4. Semester weiterhin verankern, da dass dann doch LS-spezifisch gewählt wird und man nach 3 Semestern mehr Wissen über die zu einem passenden Lehrstühle hat.[/quote]
Das macht Sinn. Die genaue Aufteilung der Fächer auf die Semester war eh nur ein Entwurf.


Re GTI und GdS: Ah okay. Welche Inhalte würdest du aus GTI und GdS streichen, um auf nur 7,5 ECTS zu kommen? Die GTI VL lässt sich wahrscheinlich stärker komprimieren, ich bin mir nicht sicher, ob das dann wieder zum Leidwesen der Ersties ist :wink: Das, was du bei AuD ihnen abgenommen hast mit deinen Vorschlägen, haust du ggf. hier wieder drauf.

[quote=JohnnzBase]
Die Frage für mich ist, wie wichtig diese Inhalte für das weitere Informatikstudium sind. Wie viele Vertiefungsrichtungen bauen auf diese Inhalte auf?[/quote]
Ich finde es wesentlich für einen Informatiker, Strom und Spannung sicher einordnen zu können. Ich geb offen zu, dass ich vor GdS Strom und Spannung nicht unterscheiden konnte. Dementsprechend verstand ich die CMOS-Technologie so wirklich erst mit GdS.

Mir fällt jedoch auch keine Vertiefungsrichtung ein, sondern lediglich das Elektrotechnik-NF. Würde man Teile aus GdS streichen, müsste das ETechnik-NF sie aufholen (mit GET1?) und man könnte nicht gleich tiefer einsteigen, etwa in Schaltungstechnik, dann in Entwurf integrierter Schaltungen (EIS).

Ich bin mir nicht sicher, ob die Nützlichkeit eines Inhalts allein an der Existenz einer Vertiefungsrichtung bemessen werden sollte.
Insbesondere bei der µC-Entwicklung muss man Strom und Spannung sicher drauf haben, um mit der Peripherie umgehen zu können.

Die Beweistechniken aus GLoIn habe ich beispielsweise in BFS verwendet. Auch für ThProg sind sie ungemein wichtig.
Logik-Basierte Sprachverarbeitung (LBS) an der Professur für Wissensrepräsentation bei Prof. Kohlhase stützt sich auch maßgeblich auf GLoIn und ThProg, da es um Logik-Engineering (damit auch Vollständigkeits- und Korrektheitsbeweise), Lambda-Kalkül und Typtheorie geht.

Induktion in Mathe ist sehr viel einfacher als die Induktion in GLoIn. In Letzterem wird auch über Grammatiken und Bäume induziert (kann man gut bei BFS Hausaufgaben anwenden!). In ThProg wird dann auch die Induktion über wohlfundierte Relationen bewiesen.
Das unterscheidet sich mit der Mathe-Induktion echt um Welten. Dort heißt es eher so „zeig die Summenformel für n=1 und für n->n+1 schreibe es um“ als Schema F, während die Gültigkeit und Anwendbarkeit des Prinzips erst wirklich in GLoIn durchdringt.

Auch wird in Mathe das Beweisen in meinen Augen fast gar nicht oder nicht strukturiert beigebracht. In GLoIn wird in den Übungen auch Coq gezeigt (hoffentlich noch immer - einige Studenten konnten sich damit nicht anfreunden :P), imo habe ich damit gelernt, mit System das aktuelle Beweisziel zu verschieben bis hin zur trivialen Aussagen.


\o/ gefaellt mir, dass dazu ein Forenthread entsteht. Spontane Gedanken zu einzelnen Punkten oder Aenderungsmoeglichkeiten:

Gerüchten zufolge ist GdS ein Politikum, das auch notwendig ist, weil sich die Informatik als Teil der TechFak versteht und man da halt einfach eine E-Technik-Veranstaltung braucht - so wie sonst „jeder“ GdI oder IfI hört, der an der TechFak rumrennt.

Mathe 2 baut auf Mathe 1 auf, du solltest grundlegende Beweistechniken und die Logikeinführung aus Mathe 1 bereits gehört haben. Bin nicht überzeugt, dass es sinnvoll ist, das parallel zu machen.

Algorithmen und Datenstrukturen werden nicht ohne Grund in der Regel in einer gemeinsamen Veranstaltung gehalten (erklär mal Heapsort ohne Heaps, oder Kruskal ohne Union/Find, oder Dijkstra ohne Prioritätswarteschlange, oder …). Das aufzuteilen halte ich für absolut nicht zielführend. Ohne Algorithmik gehört zu haben geben auch Programmiervorlesungen auf universitärem Niveau imho nur wenig Sinn, so dass man, wenn man da Dinge aufteilt, in jedem Fall Programmiereinführungen parallel zu AuD hören sollte.

AlgoKS ist so schon ein relativ großer Themeblock, der in dem Umfang nicht unedingt typisch für ein Informatikstudium ist. Man kann durchaus argumentieren, dass Mathe3 bereits einen Teil von „AlgoKS Theorie“ beinhaltet (du lernst iterative Optimierungsverfahren und Formalisierung von Fixpunktoperationen). Ich würde da nicht mehr ergänzen.

Es ist nicht die Idee, dass Vertiefungsrichtungen im Grundstudium fair repraesentiert sein muessen. Das Grundstudium soll dir die Kenntnisse beibringen, die jeder Informatiker haben sollte, nicht die, die du brauchst, um dich in dem (eingeschraenkten) Erlanger Vertiefungsangebot austoben zu koennen.

Mit 17,5 von 180 ECTS Theorie sind wir im Bachelor schon deutlich praxisnäher und theorieärmer eingestuft als andere Universitäten. Hier sollte man IMHO auf keinen Fall kürzen, v.a., da ich GLoIn für eine elementar wichtige Grundlagenveranstaltung halte, die einem unter anderem - so wie viele Theoriefächer - strukturiertes Denken und strukturierte Herangehensweisen an Probleme beibringen soll. In meiner Wahrnehmung fehlt das vielen Leuten noch bis zum Master hinein.

Dass die praktische Umsetzung einer Vorlesung Käse ist, ist kein Argument dafür, den Inhalt aus dem Grundstudium zu verbannen. Die StuKo fällt keine Entscheidung über die Ausgestaltung einer konkreten Veranstaltung, die über das, was im Modulhandbuch steht, hinaus geht. Wenigstens auf dem Papier solltest du in SoSy auch Dinge lernen, die für einen Informatiker durchaus relevant sind und die er wissen sollte.

Wie gesagt, das ist etwas, was in der Hinsicht - vermutlich! - out of scope ist.

Nebenfach optional machen finde ich gut, damit gibt man den Leuten, die so aus Motivationsmangel die billigsten Module der Mathe/Psycho/… zusammenklauben die Moeglichkeit, was sinnvolles stattdessen zu machen :wink:

(Rede für mich selbst, nicht für irgendwelche AKs, FSIen oder sonstiges)

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[quote=JohnnzBase:1517527685]

  • Softwareentwicklung in Großprojekten wird gestrichen (-5 ECTS), die Vorlesung ist in derzeitiger Form wenig sinnvoll. Es sollte dafür eine richtige Software-Engineering Vorlesung für den Wahlbereich geben.[/quote]
    Ich bin hier sehr bei iridium, jeder weiß, dass Sosy die größte Rotzveranstaltung ist die jemals existiert hat. Und wenn ich die Wahl habe Sosy in der jetzigen Form oder gar kein Software-Engineering und mehr Wahlbereich ist die die Antwort offensichtlicherweise mehr Wahlbereich, aber an sich wuerde ich mir schon eine SE Vorlesung im Grundstudium wuenschen.

Das waere fuer mich mit Abstand das Wichtigste. Keine Nebenfachpflicht. Ich wuerde sagen dass mehr als die haelfte der Leute in meinem Umfeld entweder:

  1. …ihr Nebenfach gehasst oder zumindest nicht gemocht haben.
  2. …das einfachste Nebenfach genommen, dass sie gefunden haben, weil sie kB auf Nebenfach hatten.
  3. …ihr Nebenfach als nicht sinnvoll erachtet haben.
  4. …eine Kombination dieser Punkte

Die Nebenfächer können durchaus auch für die Ausbildung sinnvoll sein, wenn man eines aus dem MINT-Bereich, Jura oder BWL wählt und sich sinnvolle Module raus pickt. Ich fand Medizin(ische Informatik) im Bachelor relevant genug, um es im Master erneut zu belegen.

Der Rest ist eher zur Allgemeinbildung gedacht… was auch nicht jedem schadet :wink:

Trotzdem wäre es gut, wenn man auch Module aus anderen Nebenfächern belegen und einbringen könnte. BWL für Ingenieure oder Gewerblicher Rechtsschutz schadet vermutlich keinem.


Ich fand beide Nebenfächer super. Sowohl Biologie als auch Psychologie.
IMO tut das den Leuten ganz gut mal aus der Informatik rauszukommen und was anderes zu sehen. Ob es 15 ECTS sein müssen, darüber lässt sich bestimmt streiten.

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Ich habe damals auch Medizinische Informatik genommen. Bis auf eine Vorlesung war es eigentlich nur Informatik in der Anwendung.
Ich habe es auch im Master mit DMIP und IMIP weiter gemacht, (die sind jetzt als Vertiefungsfächer auch Wählbar, oder?).

Der Grund war vor allem, dass die 15 ECTS bei weitem zu wenig sind um in ein Fach reinzukommen.
Umgekehrt sind aber 15 ECTS viel zu viel um sie auf irgendwelche einfachen Vorlesungen zu verschwenden.

Eine eigene Entscheidung 15 ECTS Wahlpflich + 15 ECTS Nebenfach ODER 30 ECTS Wahlpflich halte ich für sehr gut. (Oder einfach 30 ECTS Wahlpflich+Nebenfach, damit man die 2.5 ECTS Punkte nicht immer irgendwo herausfischen muss).

Ansonsten bin ich voll und ganz iridium’s Meinung.

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30 ECTS Wahlpflicht+Nebenfach finde ich gut! So könnte man auch in ein NF ein bisschen reinschnuppern (etwa Entwurf integrierter Schaltungen, Halbleiterbauelemente), ohne voll aufs Ganze zu gehen, und man hätte nicht die Zeit verschenkt, wenn einem das NF doch nicht liegt.

[quote=hrom]
Ich habe damals auch Medizinische Informatik genommen. Bis auf eine Vorlesung war es eigentlich nur Informatik in der Anwendung.
Ich habe es auch im Master mit DMIP und IMIP weiter gemacht, (die sind jetzt als Vertiefungsfächer auch Wählbar, oder?).[/quote]
Ja, sind sie. [Mir persönlich] unklar ist, ob man DMIP und IMIP (bzw. den Nachfolger von DMIP: Medical Image Processing for Diagnostic Applications [MIPDA]) auch im BSc.-Nebenfach wählen kann.

Mal ein neuer Einwurf: Warum gibt es diese strikten Vorgaben, welche NF-Fächer man nur im BSc oder nur im MSc belegen kann? Ich wäre für eine Abschaffung von denen; sollen die Leute doch frei entscheiden, was sie sich zumuten. Zumal MIPDA und IMIP locker im BSc (nach AlgoKS gehört zu haben) belegbar sind.
Wenn man an verschiedenen Stellen nachfragt (Beauftragter für das NF, Prof), hat man das Gefühl, dass man sich im Kreis dreht und jeder alles vorsichtig formuliert, um keine Verantwortung auf sich zu nehmen :frowning:

Re SoSy:

Zumindest bei den unterstrichenen Punkten könnte man was schrauben:

[quote=UnivIS]◦Ergonomische Prinzipien Benutzungsoberfläche

◦wenden auf Basis der bereits erworbenen Programmierkenntnisse systematische und strukturierte Vorgehensweisen (wie das Wasserfall- und V-Modell) zur Bewältigung der Komplexität im Zusammenhang mit dem „Programmieren-im-Großen“ an;
◦benutzen ausgewählte Spezifikationssprachen (wie Endliche Automaten, Petri-Netze und OCL), um komplexe Problemstellungen eindeutig zu formulieren und durch ausgewählte Entwurfsverfahren umzusetzen;
◦wenden UML-Diagramme (wie Use Case-, Klassen-, Sequenz- und Kommunikationsdiagramme) zum Zweck objektorientierter Analyse- und Design-Aktivitäten an;
◦reproduzieren allgemeine Entwurfslösungen wiederkehrender Probleme des Software Engineering durch Verwendung von Entwurfsmustern;
◦erfassen funktionale und strukturelle Testansätze;
◦setzen Refactoring-Strategien zur gezielten Erhöhung der Software-Änderungsfreundlichkeit um.[/quote]

Die ergonomischen Prinzipien kommen selbst in SoSy sehr kurz und auch in einer Form, die eigentlich jedem (auch Endbenutzern) bekannt ist, etwa dass man kontextsensitive Hilfen bereitstellt. Entweder das tiefer behandeln (mit moderneren UI-Formen) und auch in der Modulbeschreibung fordern oder gleich weglassen m. E.
Endliche Automaten und Petri-Netze kommen schon in GTI und AuD. UML-Diagramme in KonzMod.


[quote=Marcel[Inf]

DMIP/MIPDA und IMIP kannst du als Bachelor nicht im Nebenfach belegen, aber als Wahlpflichtmodul. Wenn du die Übungen einbringst aber leider nur eins, weil du sonst schon zu viele Punkte hast.


Als jemand der sich vor kurzem ohne Vorkenntnisse durch AuD gearbeitet hat, würde ich das ganze Modul eigentlich nicht verändern. Klar ist es eine Herausforderung, aber man lernt durch die Übungsaufgaben sensationell effizient die Grundlagen des Programmierens und ist dann im zweiten Semester gut auf SP vorbereitet. Die Aussiebquote ist ja eher durch die Übungsaufgaben so hoch, welche sehr schnell vermitteln, ob einem Programmieren zusagt oder nicht. Aufgrund der hohen Erstianzahl wird so verhindert, dass im 2. und 3. Semester zu viele Zombiestudenten die Veranstaltungen verstopfen.

Wenn AuD zerstückelt werden würde, müsste man SP nach hinten verschieben, da man für die C Programmierung imo erst bereit ist, wenn man das ganze AuD Packet durch hat.

Vllt könnte man GdS ins erste Semester schieben und dafür KonzMod erst im zweiten Semester behandeln? GdS ist deutlich leichter, wodurch die Last auf Erstsemester reduziert wird, KonzMod passt besser ins zweite Semester da aufgrund des Fehlens einer SP Klausur die Belastung etwas geringer ist und zuletzt ist der Zeitabstand zu IMDB geringer.

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