Logistik per Lastenfahrrad

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Logistik per Lastenfahrrad
Liebe Leut,

hier gibt es ein Projekt von Fairmondo, das sich unter anderem auf die Fahnen geschrieben hat, einen nachhaltigen Versand aufzubauen und zwar per Lastenfahrrad.

https://www.startnext.com/rundesache

Das was ich mir da so kaufen kann reizt mich jetzt nicht soooooooooo sehr - aber die Idee mit den Lasten-Fahrrädern gefällt mir exzellent. Das ganze läuft dann über velogista

http://velogista.de/

die scheinen in Berlin schon recht aktiv zu sein aber eben auch nur da.
Ich wär voll gerne so n Fahrer auf nem Lastenfahrrad=) Scheint ja auch noch fair bezahlt zu werden. Wäre glaube ich allgemein n schöner Job für Studenten.
Wobei man aber denke ich auch nur die Endlieferung damit machen kann, die vorherige Anlieferung über die Autobahn geht wohl kaum per Fahrrad=)

Was meint ihr?

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Find die Idee ja ziemlich cool, obwohl ich persönlich (grad im Winter) keine Lust auf Lastenfahrrad-Fahrer hätte :stuck_out_tongue:

Zudem glaube ich nicht, dass sich die Idee - zumindest mit dem Sortiment - trägt. Ist für den Einzelnen meiner Meinung nach einfach zu unökonomisch. Ich muss davon ausgehen, dass, wenn die Produkte a) fair gehandelt sind und b) geliefert werden, das eine erhebliche Preissteigerung selbst im Vergleich zum Fair-Trade-Laden mit sich bringt. Da komme ich wesentlich günstiger weg, wenn ich in den nächsten (Bio-)Supermarkt latsche, und ist genauso klimaneutral :wink:

Anders wäre es natürlich, wenn das ganze etwas größer aufgezogen wird, und man z.B. bei Amazon (ja, ich habe das böse Wort gesagt) für, sagen wir, 3€ Aufpreis klimaneutral liefern lassen könnte - nicht (nur) innerhalb der Stadt mit dem Fahrrad, sondern die gesamte Logistikkette.


Da find ich die Idee mit der „frustfreien Packung“ schon ganz nett. Angeblich verpacken die Hersteller ihre waren dabei gleich in Amazon-Pappe und nicht mehr in Plastik. Ist zumindest ein Anfang.

Das mit den Velogistas ist ne nette Idee, aber eigentlich auch nicht viel anders als Fahrradkuriere, die eben Pakete mitnehmen. Wenn’s funktioniert wünsch ich denen alles Gute. Wer weiß, am Ende haben die ne Marktlücke entdeckt.


Naja, Marktluecke vielleicht, gibt sicherlich Leute die sich dann besser fuehlen wenn der Fahrradkurier liefert statt dem ueblichen Paketdienst.

Es stellt sich aber die Frage ob und inwiefern das nachhaltig sein soll, denn der Fahrradkurier bewegt eine handvoll Paeckchen, der Autokurier ein Auto voll, was deutlich mehr ist. Essen muessen beide, und damit Resourcen verbrauchen. Der mit dem Auto verbraet zwar auch noch Sprit, aber der interessante Teil ist ob das die deutlich hoehere noetige Menge an Fahrradkurieren aufwiegt, und ob die Fahrradkuriere nicht sinnvollerweise was Produktiveres tun sollten als ineffizient per Fahrrad Krempel auszuliefern.

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Hm, die haben noch nen Elektromotor eingebaut, maximale Zuladung ist 250 kg. Das ist gar nicht mal so wenig oder etwa doch?
Und es kommen ja noch mehr Faktoren dazu: Weniger Feinstaub, durch weniger Verbrennungsmotoren und wenn so ein Postauto hält ist schnell mal ne halbe Straße zugeparkt was in der Innenstadt bei viel Verkehr schon ein Problem sein kann. Diese Lastenräder machen da denke ich weniger Probleme.

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Den Elektromotor könnte man auch gleich im herkömmlichen Auslieferfahrzeug verbauen. Tesla Model P, wie Postauto, das wär doch was :wink:

Hmm, ob ein parkendes Postauto den Verkehrsfluss mehr behindert als zwei fahrende Transportfahrräder kann ich auf Anhieb nicht vernünftig einschätzen…


So lange die Dinger fahren und in der Innenstadt, wo s eh nich so schnell geht stören sie bestimmt nicht so viel=)

Und was ich mir noch so denke: Die Paketlieferjobs scheinen recht mies zu sein oder? Die wirken ja oft mega abgehetzt. Klar, das gehört auch irgendwie zum Beruf aber ich hab das Gefühl dass die schon echt viel Druck haben. Und es scheint auch nicht so toll bezahlt zu werden. Da mach ich mir gerne Gedanken wie man diesen Teil der Wirtschaft eventuell umkrempeln könnte.


Das ist halt Akkordarbeit. Die beladen in der Früh ihren Laster und wenn sie nicht bis 20 Uhr ausliefern wollen, dann müssen sie eben schneller fertig werden.


Und die Bezahlung erfolgt in der Regel pro ausgeliefertem Paket.

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ACH SOOOOOOOOOOOOOOOOOO!
Jetzt weiß ich warum die sich immer so freuen, wenn ich für jemanden anders was annehme.
Also, die freuen sich dann oft wie n Schnitzel und ich denke mir dann immer „ist doch eigentlich wurschd ob ich das annehme oder der irgendwann noch mal kommt“

=)


Das Zustellgewerbe ist ein Ausbeutergewerbe.

Siehe u.a. http://www.zeit.de/2012/23/Wallraff-Paketzusteller

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Es gibt wahrscheinlich nicht viele Branchen in denen schlimmer ausgebeutet wird, abgesehen von der Fleischindustrie. Kann mich nicht daran erinnern in den letzten Jahren mal nen Paketboten gesehen zu haben, der nicht total abgesetzt und gestresst aussah. Aber das hält die meisten trotzdem nicht davon ab jeden Mist bei Amazon zu bestellen, weil der Versand ja “kostenlos” ist. Nur ist eben leider nichts kostenlos, sondern heißt hier auf Kosten der Menschen die den ganzen Kram ausliefern müssen.

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Na so viel Selbstreflexion kann man ja nur loben!
Probleme erkennen.
Nichts aendern.

Weiter so!

Edit:
Ups. Da war ich wohl zu vorschnell. Hab gelesen:

:slight_smile: … Ich bitte um Absolution!


Puuh… da überleg ich mir doch, ob ich das „Teilzeit“ in „Teilzeitveganer“ streiche.

Bei den Versandunternehmen frag ich mich, was die Alternative ist. Ich wüsste nicht, bei welchem Unternehmen die Arbeitsbedingungen besser sind. Und manche Sachen bekommt man hier im Laden leider nicht.

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This. Insbesondere wenn es um Musik-CDs geht. Vieles kann man nicht mal beim lokalen Elektronikfachmarkt bestellen. Und sich für jedes Label einen Account anzulegen ist etwas Overkill.

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Ganz vermeiden lässt es sich leider sicher nicht, gerade was Musik-CDs angeht ist Amazon leider teilweise alternativlos und auch manche englischsprachigen Fachbücher sind schwer zu bekommen, wenn sie schon etwas betagter sind. Aber ich glaube, wenn man zumindest dann wenn es möglich ist versucht den Weg in den Laden auf sich zu nehmen, statt bequem alles von zu Hause zu bestellen, ist das schon eine gute Sache.


Oder man achtet wenigstens drauf, dass der Versand per DHL oder Post passiert, die sind noch einigermaßen annehmbar im Vergleich zu Hermes, GLS und Konsorten.


Haengt vom Paketdienst ab. Mein DPD-Bote stellt Pakete auch gerne mal in den Hauseingang (Studentenwohnheim), wenn nicht schnell genug jemand an der Tuer ist und sieht chronisch ueberlastet aus. Mein UPS-Bote ist meistens ziemlich gut drauf - und weigert sich, Pakete an andere Personen als den Empfaenger zuzustellen, solange keine schriftliche Einwilligung vorliegt (unterschriebener Zettel an der Haustuer ist keine schriftliche Einwilligung).


Bei mir ist wiederum der DHL-Bote am gestressten und der Hermes-Bote ist ein recht entspannter Herr, der eigentlich längst in Rente sein könnte.