Zensur


„Fear is what can’t be trusted.“

Konformität über Angst herzustellen führt zu Leid, schon aus der Angst selbst heraus.
Konformität an den Stellen, an denen es relevant ist, lässt sich auch durch positive Emotionen erreichen, durch Einfühlvermögen. Und auch durch die bloße Erkenntnis, dass das Wohl der Gesellschaft schlußendlich einem selbst zugute kommt.

Die wenigsten Menschen, womöglich auch garkeine, haben Ziele, die langfristig nicht mit denen aller anderen in Einklang zu bringen sind, der Maximierung des jeweils eigenen Glücks. Auch wenn es kurzfristig zielführend erscheinen mag, egoistisch zu handeln, ist es das langfristig zumeist nicht, denn oftmals erzeugt egoistisches Handeln Leid und Leid sorgt für weiteres Leid, breitet sich aus und fällt schlußendlich auch auf einen selbst zurück.

Zumeist ist der richtige Schritt nicht, die Einstellung anderer Menschen zu verändern, sondern ersteinmal, deren Einstellung zu verstehen, zu verstehen, wieso es zu dieser Einstellung kommt, eventuell seine eigene Einstellung darauf basierend zu verbessern oder zu erkennen, wieso es verständlich ist, wieso andere diese Einstellung haben, sodass zumindest die Menschen hinter dieser Einstellung toleriert werden können. Versteht man ihre Einstellung hat man dann auch die Möglichkeit, diese in Punkten zu optimieren, in denen diese mit den eigenen Zielen in Konflikt steht. Und wo diese nicht in Konflikt steht…Da lässt man es bleiben, denn dann ist Konformität dort nicht notwendig.

Dein Ziel scheint offenbar zu sein, möglichst vielen Menschen dabei zu helfen, gesund zu bleiben. Ein durchaus anstrebbares Ziel, das von sehr, sehr vielen Menschen geteilt wird. Auch von sehr vielen der Menschen, die du als in Konflikt stehend sehen magst.
Nun geht es darum, diese Menschen zu verstehen. Wieso handeln sie so, wie sie handeln, wo sie doch dasselbe Ziel haben, wie du selbst?
Solange du das nicht weißt, muss die Grundannahme lauten, dass sie sicherlich verständliche Gründe haben, denn wieso sollten sie sonst entgegen ihrer Ziele handeln?
Da kommen weitere Fragen auf: Handeln sie überhaupt entgegen ihrer Ziele?
Bei manchen sind ihre Ziele vielleicht andere (die eigene Gesundheit beispielsweise primär und die der anderen nur sekundär).
Andere haben nach wie vor dasselbe Ziel, erkennen aber vielleicht schlicht nicht, das ihr Handeln nicht zielführend dabei ist, dieses zu erreichen. Was für dich offensichtlich scheinen mag, ist für andere vielleicht nicht so offensichtlich. Auf beiden Seiten gibt es ein Bias, beide Seiten sehen verschwommen, manche mehr, manche weniger, und ist dieses Bias entgegengesetzt erscheint die Meinung der anderen umso ferner.

Nun die Frage: Wie optimierst du deren Einstellung in den Punkten, in denen sie mir der deinen in Konflikt stehen, ohne selbst unnötig Leid zu erzeugen?
Zuersteinmal wäre es sinnvoll, das Bias zu entfernen, das zwischen euch steht, um es ihnen zu ermöglichen, sich deiner Position anzunähern. Dies geschieht am Besten durch Vertrauen, Ehrlichkeit, Verständnis und Toleranz.
Ist das Bias verschwunden oder minimiert, kannst du dann die Menschen überzeugen, beispielsweise mit Fakten, die natürlich auch nach wie vor das Vertrauen nicht verletzen, sowie Verständnis für den Blickwinkel der Gesprächsteilnehmer und Ehrlichkeit zum Ausdruck bringen, die auch zeigen, dass du verstehst, was als konflikterzeugend gesehen wird. An der Stelle kann es schwierig werden, denn oftmals zeigt sich, dass wissenschaftliche Daten für den einen garnicht so eindeutig sind, wie sie vielleicht für den anderen scheinen.
Ist eine wissenschaftliche Faktenbasis aufgebaut und von deinen Gesprächspartnern akzeptiert, geht der nächste Schritt in die Richtung, Möglichkeiten zu schaffen, die neu gewonnene Einstellung zu festigen und nach dieser zu handeln.

Das alles kann sich natürlich auch bis zu einem gewissem Grad vermischen.
Wichtig dabei ist aber auch: Du musst deinen Gesprächspartnern die Möglichkeit bieten, ihre Einstellung zu ändern. Durch Ausschluss verhinderst du genau dies, die Angst vor diesem lenkt sie ab und du treibst sie in die Ecke. Was du aber willst ist, die Angst zu lösen und die Menschen zu dir zu holen, sodass ihr gemeinsam glücklich sein könnt.
Und ja, das ist seltend einfach.

Leider, leider, ist sich der Mensch an der Stelle oftmals seiner scheinbaren Natur nicht überlegen, wo er doch zumindest beim Versuch dessen recht weit kommen könnte.

Nicht nur einen Weg, sondern alle möglichen.


Nö, legitim ≠ nachvollziehbar. Angesichts der Katastrophe, in die wir alle miteinander gerade reinschlittern, ist keiner der skizzierten Gründe wirklich legitim. Aber alle sind zumindest ein Stück weit nachvollziehbar.

Man kann sich jetzt konstruktiv Gedanken darüber machen, wie man solche Leute mit einer pragmatischen Kombination aus Zuckerbrot und Peitsche und echter Hilfe trotzdem dazu bringt sich impfen zu lassen. Oder man macht es sich supereinfach und erklärt sie alle pauschal zu Feindbildern.


[quote=Airhardt]
Nein, das ist kein Widerspruch. Lerne zu differenzieren zwischen
a) Person
b) Verhalten
c) Konsequenzen des Verhaltens.
Die Welt ist nicht so schwarz und weiß, wie du gerne hättest.

Ich glaube, du brauchst eine Lektion in Empathie. Ich skizziere mal holzschnittartig vier (fiktive) Personen und du darfst mir erläutern, wen davon du für ein verabscheuungswürdiges Monster hältst, das es verdient beschimpft zu werden. (Und die Zensurfraktion darf mir gerne erklären, was von meinen Schilderungen alles sexistisch, klassistisch, altersdiskriminierend usw. usf. ist.)
[/quote]Man braucht nicht einmal altersdiskriminierend und klassistisch den ungebildeten Proletarier aus dem Osten skizzieren. In den meisten meiner Kurse gibt es mehrere Kommilitonen, die seit dieser Woche nicht mehr teilnehmen können.


Ich weiß, dass ich nichts weiß!!!


  1. Dummheit/Unwissenheit ist kein Freifahrtschein verantwortungslos zu handeln.
  2. Das ist einfach extrem weit hergeholt und dürfte auch eine verschwindend geringe Anzahl an Leuten sein.
  3. Ist noch nicht volljährig und an Vormund gebunden, ergo kein freier Wille → damit nicht vergleichbar…
  4. Impfzentren hatten auch Sonntags offen, du willst mir doch nicht weismachen, dass es eine signifikante Anzahl an Leuten gibt, die keinen einzigen Tag in diesem Jahr frei hatten um sich impfen zu lassen. (Die Ärzte und Krankenschwestern vielleicht…) Die Nachfrage in Impfzentren war so gering, dass sie geschlossen wurden. Es gab also reichlich Sonntagstermine.

Und nur weil ich nicht jeden Randfall explizit ausgeschlossen habe in meiner Aussage, bedeutet das nicht, dass man sie so verstehen muss.
Jeder versteht, was mit der Aussage gemeint ist. Jeder, der sich Impfen lassen kann und dies aus nicht triftigen Gründen nicht tut, kommt seiner Verantwortung gegenüber der Gesellschaft nicht nach.
Die allermeisten Leute sind über die Lage bestens informiert und sind sich über die Folgen des Nichtimpfens bewusst, entscheiden sich aber trotzdem dagegen. ← Monster

Menschlichkeit =/= Menschenrechte

Es geht hier um die Fähigkeiten wie Empathie, Selbstlosigkeit, Nächstenliebe etc, die ich diesen Personen entsage. Damit auch den Respekt, den ein Mensch inhärent verdient hätte, wenn er diese Fähigkeiten nicht hat/ignoriert.
Von Menschenrechten war nie die Rede.


Du meinst wohl nicht mehr teilnehmen wollen.

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Garnicht. Menschen haben verschiedene Weltsicht, verschiedene Ziele und Prioritaeten, und die sind auch nicht durch gutes Zureden aenderbar. Wenn man die doch aendern will muss man den Leuten wehtun, entweder sie durch einen Gradienten von abnehmendem Schmerz in die richtige Richtung leiten oder ihre Weltsicht und Ziele invalidieren und durch neue ersetzen. Natuerlich koennte man argumentieren, dass das Leid dadurch nicht unnoetig waere…

Ausserdem dauert das alles, und wir haben keine Zeit mehr. Den Sommer ueber war dafuer vielleicht Zeit. Aber brachte eh nix, der Wechsel von Ueberzeugungen ala Gentechnikpanik, Religion, Technophobie, Homoepathie, Rudolf-Steiner-Nazi-Anthroposophie oder Esoterik in ein wissenschafts- und fakten-akzeptierendes Weltbild dauert Jahrzehnte. Selbst der Wechsel zwischen einer alten und einer neuen Theorie innerhalb der Wissenschaft dauert „bis die alte Generation ausstirbt“. Und all das unter der Vorraussetzung, dass es ueberhaupt moeglich ist Leute zu ueberzeugen. Falls du schonmal mit irgendeinem Religioesen geredet hast: Die kann man nicht ueberzeugen. Die glauben Ihren Schwachfug bedingungslos, und nur in seltenen Faellen bei ausreichend grossen Traumata kommen sie davon ab.

Nebenbei bilden so Leute Subkulturen, deren emotionale Bindung auf der Ablehnung von Externem basiert, d.h. die hoeren dir gerne und froehlich zu weil sie morgen ihrem Esoterikerkaffeekraenzchen erzaehlen koennen wie heldenhaft sie deinen Versuchen widerstanden haben. Und fuehlen sich bestaetigt und gut dabei. Sowas kann man nur aufloesen, indem man die Leute vom ihnen vielleicht wichtigen Kontakt ausserhalb ihrer Subkultur abschneidet, oder indem man sie aus ihrer Subkultur raustrennt. „Irgendwas mit Fakten“ ist nur Zeitverschwendung, ein emotionaler Ansatz ist noetig, und der negative ist schneller, einfacher und effektiver.

Und selbst wenn nochn paar Impfskeptiker dabei sind, die eigentlich rational denken: Warum sind die noch nicht geimpft? Naja, weil die rationale Gruende dagegen haben. Wenn man zB Ueberbevoelkerung als grosses existentielles Menschheitsproblem sieht ist die Ausbreitung einer Seuche vielleicht sogar foerdernswert, aber keinesfalls etwas was man verhindern will. Wie wuerde man die ueberzeugen? Naja, eigentlich auch garnicht, denn Rationalitaet und ein wissenschaftliches Vorgehen bedeuten nicht, dass alle bei der Vorlage gleicher Fakten zu den gleichen Schluessen kommen muessen. Solange ein Interpretations- und Bewertungsspielraum existiert (und der existiert bei eigentlich allen nicht-harten Wissenschaften) gibt es verschiedene vollkommen valide Schlussfolgerungen.


Das ist ja der Sinn?!? Die Frage die Spahn aufwirft ist, wie man eine Impfpflicht durchsetzen will. Um sich rauszuwinden bringt er ein absurdes Beispiel mit Polizeikontrolle bei jedem Zuhause. Mein Vorschlag war eine einfache realistische Umsetzung einer de facto Impfpflicht, ohne dabei zu sehr auf die Pflicht zu pochen, im Sinne von „Du musst oder du kommst ins Gefängnis“. Natürlich kann man sich theoretisch zu Hause einsperren und nie wieder am öffentlichen Leben teilnehmen, das macht realistisch gesehen aber niemand.

Eine Minderheit und dazu auch noch eine auf die man nicht hören sollte. Nur weil eine Gruppe Spinner meint, alle Häuser müssten ab morgen blau angestrichen werden, heißt das noch lange nicht, dass wir darauf hören müssen.
Was auch oft missverstanden wird, ein Politiker soll im besten Interesse des Volkes handeln, nicht im Interesse des Volkes. Das beste Interesse, auch für Impfgegner, ist eine Impfung.

Erstmal reden wie hier von einer Impfung, nicht von einer Amputation, also übertreib mal nicht mit „körperlicher Unversehrtheit“. Aber wenn du schon damit argumentierst, was ist denn mit der Unversehrtheit von all denen,
die sich nicht Impfen lassen können? Kinder, Autoimmunerkrankte, Krebspatienten, etc? Und derer, die sich Impfen lassen habe, aber einen Durchbruch erleiden und jetzt kein Bett im Krankenhaus bekommen, weil es von Ungeimpften belegt ist?

Stimmt. Menschen, die nie 1 Jährige Kinder in Kindergärten waren sind ausgeschlossen… Wie viele Leute sind das nochmal?

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Effektiver worin?

lol


Mich würde jetzt eigentlich immer noch brennend interessieren, wer diesen Thread gelöscht hat. Hab ich etwas übersehen oder hat keine(r) in der aktuellen FSI mehr genug Arsch in der Hose um Stellung zu beziehen?

Es ist korrekt, früher hätten wir niemals einen ganzen Thread gelöscht. Wir haben uns dabei auch nicht von angedrohten rechtlichen Schritten (ggü. der Uni wohlgemerkt) beeindrucken lassen. Wenn wir etwas zensiert haben, haben wir das immer chirurgisch und transparent gemacht.

Ich habe diesen Thread leider verpasst (einmal mache ich Urlaub und nein, nicht in NY…). Ich nehme an es ging um den “Offenen Brief” von Sebastian Nemetz (Libertären Liste Erlangen-Nürnberg), den dieser auch an anderer Stelle gepostet hat. Dass dieser zensiert wird kann ich evtl. nachvollziehen (leider habe ich auch nur den ersten Teil lesen können, dieser zeigt aber in eine klare holocaustverharmlosende Richtung…).

Was ich nicht nachvollziehen kann:

  1. Einen ganzen Thread zu löschen
  2. Dies ohne jegl. proaktive Stellungnahme zu tun

Mal sehen ob das Forum noch sein 20. Jubiläum feiern kann. Die Flamme ist bis dahin wahrscheinlich endgültig erloschen.

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Endlich Hexenjagd! Ich hol schon mal die Mistgabel aus dem Keller.

@Prefect: Als Admin müsste man doch nachvollziehen können wer löscht oder nicht?


In diesem Zusammenhang würde mich interessieren, ob deine Einstellung im Bezug auf andere Kontexte mit ähnlicher Relevanz genauso extremistisch ist. Ist keine Fangfrage, sondern ernsthaftes Interesse.

Wie ist es beispielsweise beim Thema Klimawandel? Versiehst du Vielflieger/Vielfleischfresser/Überkonsumierer/SUV-Fahrer/… ebenfalls mit dem Label „Monster“? Falls nicht, warum nicht? Wo sind die Unterschiede?

Du unterstellst diesen Personen anhand dieses einen Themas pauschal, dass ihnen diese Eigenschaften vollständig in allen Kontexten abgehen. So einfach ist die Welt nicht.
Als Konsequenz aus diesen Unterstellungen siehst du dich als im Recht - vielleicht sogar in der Pflicht? - deinerseits diesen Personen Empathie, Selbstlosigkeit, Nächstenliebe etc. vollständig zu verweigern.
Diese Denke führt zu einer einzigen großen Abwärtsspirale aus Stinkefingern.

Wer sich für einen besseren Menschen hält, muss sich auch verhalten wie ein besserer Mensch, und zwar in allen Bereichen.


zu 1.: ich habe nur nebenbei im FSI-channel mitgelesen und die Beweggründe waren wohl: der Thread war ohne den eröffnenden, kritischen Post nicht mehr sinnvoll und ohnehin nicht konstruktiv, da die Antworten Beleidigungen enthielten. Außerdem hatte im Channel auch niemand der Löschung widersprochen (verständlicherweise wollte auch niemand mit der so einer Entscheidung bis zur nächsten FSI-Sitzung warten). Ich kann das Löschen in so einem Fall schon nachvollziehen, oder andersherum: ich sehe auch nicht, welcher Verlust dadurch entstanden ist, dass solchen Meinungen keine Plattform mehr im FSI Forum geboten wurden. (An alle, die mein, hier „Zensur“ riechen zu können: beachte, dass der aktuelle Thread nicht gelöscht wurde)

Edit: Ergänzung: Ich bin seit Jahren kein Student mehr und damit auch kein aktives FSI-Mitglied mehr. Ich habe lediglich irc-backlog gelesen.


Hallo Thorsten,

danke dass du einiges Licht ins Dunkle bringst!

Zum ursprünglichen Post kann ich wie gesagt eine Löschung nachvollziehen; auch wenn ich nur einen Teil des Textes kenne deutet dieser Teil in eine recht klare Richtung. Auch stimme ich mit dir überein dass die allgemeine Meinungsfreiheit nicht automatisch bedeuten darf, dass wir bestimmten Meinungen auch eine Plattform bieten müssten. (Wenn ich mich richtig erinnere, hatten wir sogar darüber vor vielen Jahren einmal ein Gespräch, es ging damals nicht ums Forum sondern um StuVe-Aktivitäten, und ich habe genau diesen Standpunkt vertreten.)

Zum Rest des Threads zeigt sich hier denke ich der Philosophiebruch: Wir hätten uns damals nie angemaßt Inhalte zu löschen nur weil wir diese für “nicht sinvoll” oder “nicht konstruktiv” halten würden. Es kann jeder selbst entscheiden, ob er unkonstruktive Beiträge schreiben oder lesen will. Das ist denke ich auch eine Philosophie die nicht in Erlangen entstanden ist.

Im Endeffekt ist das Forum eben einfach nicht mehr das, was es einmal war, und das ist auch kein Grund zum Weinen.


Heißt das, dass ich jetzt jeden Thread löschen lassen kann, sobald ich nur einen Beitrag mit einer Beleidigung schreibe?


Witzig wie ich quasi das Gleiche wie Prefect gepostet habe aber die FSI natürlich nur ihren Lieblingen antworten will


Weil eine Antwort eine Beleidigung enthielt, war der ganze Thread nicht konstruktiv?
Verglichen mit manch einem anderen Thread hier, war der gelöschte um Größenordnungen konstruktiver.

Man konnte doch sehr klar erkennen, dass die überwiegende Mehrheit pro Impfen und vielleicht sogar eine kleine Mehrheit pro 2G war. Solchen Meinungen wollt ihr hier keine Plattform bieten?

Meiner Meinung nach gab es im gelöschten Thread einige interessante Beiträge, deren Verfasser sich offensichtlich dazu auch einige Gedanken gemacht haben. Zudem waren es ja auch nicht wenige Leute, die in dem gelöschten Thread aktiv waren.
Den ganzen Thread auf anscheinend dem Wunsch einer Einzelperson zu löschen wirkt etwas sehr naiv.
Dass man danach dann noch einfach so tut als ob nichts wäre, erst nach 2 Tagen sich jemand aufrafft und hier eine nur in Teilen nachvollziehbare Antwort abgibt, wirft echt kein gutes Licht auf die Leute mit dem Löschbutton.

Stimmt. Man wechselt einfach auf andere Dienste.


Die Leute dazu zu bringen zu tun was man von ihnen will. Wenn denen Fakten egal sind kann man die mittels Fakten zu nichts bringen. Wenn ihnen aber emotionale Bindungen wichtig sind kann man die besser darueber zu erwuenschtem Verhalten noetigen.

Edit: Und mit „negativem“ Ansatz meine ich einen Ansatz, der auf dem Erzeugen negativer Emotionen basiert, also zB Kontaktentzug bestehender Kontakte statt Angebot neuer Kontakte. Warum? Weils auch viel effektiver ist, vor allem wenns um einmalige Dinge geht: Positive vs Negative Reinforcement: Which Is More Effective? (erstbester Google-Treffer, aber gibt viel dazu)


Du widersprichst dir selbst. Erst sagst du, die Weltsicht, die Ziele, die Prioritäten wären nicht änderbar, dann behauptest du, man könne sie durch Schmerz ändern.

Ich denke worauf du hinaus willst ist, dass man durch Schmerz die Leute dazu bewegen kann, entgegen ihrer Weltsicht, Ziele oder Prioritäten zu handeln.
Das erzeugt aber Leid. Leid, das sich verhindern liese, eben indem man die Menschen eben anderweitig dazu bewegt oder ihnen hilft ihre Weltsicht, Ziele, Prioritäten weiterzuentwickeln, das geht nämlich durchaus bis zu einem gewissen Grad, nur forcieren kann man es (oder sollte man es theoretisch zumindest) nicht.

Unnötig deshalb, da es Wege ohne Leid gibt, die auch durchaus Erfolgsaussichten haben, wenn man nicht von der Grundannahme ausginge, dass die Menschen von Natur aus nicht dazu fähig wären, ihre Irrtümer zu erkennen, denn sie sind dazu fähig bewiesenermaßen.

Man will jetzt diesen Leuten also Leid zufügen, da man es selber (bzw. eigentlich, da die Regierung es) nicht besser auf die Reihe bekommen hat?

Wenn man akut etwas tun möchte, das hilft, dann hat man Möglichkeiten, die auch akut etwas brächten. Ein Komplettlockdown beispielsweise (und zwar wirklich komplett, nicht nur Wischi-Waschi). Oder, wenn man es nicht ganz so drastisch möchte, flächendeckende Test für jeden, statt plumper Ausschluss einzelner Menschengruppen. Oder ein differenzierter Ausschluss derer, die gefährdet sind, wenn man den unbedingt ausschließen möchte, sprich der Alten und Schwachen.
Und ja, diese Möglichkeiten sind genauso Kacke. Ein Komplettlockdown wäre eine wirtschaftliche Katastrophe, ein Ausschluss von Alten und Schwachen wäre so Schlimm wie ein Ausschluss Ungeimpfter (nur wissenschaftlich deutlich leichter begründbar), flächendeckende Tests wären nur effektiv, wenn die Fehlerquote gering genug ist und das ist sie wohl nur bei PCR-Tests und da ist das logistsich schwer bis unmöglich.

Wir stehen jetzt vor einer Katastrophe, beziehungsweise mitten in einer, die wir nicht mehr verhindern können. Wenn wir die Folgen jetzt noch reduzieren möchten, dann braucht es effektive Mittel, ein plumber Ausschluss von Ungeimpften (wohlgemerkt unabhängig ob diese womöglich mit hoher Wahrscheinlichkeit negativ sind da PCR-getestet oder womöglich sogar eigentlich Genesen nur nicht offiziell, da länger als 6 Monate her oder nur durch Antikörpertest nachweisbar) ist kein effektives Mittel.

Wieviel man noch retten kann ist fraglich, zumal ja leider in manchen Bereichen bezüglich Impfstoff auch noch nicht ausreichend überzeugende Daten vorliegen. Prinzipiell wäre es aber durchaus möglich, zumindest einen Bruchteil zu überzeugen, würde man die Bedrohung aus der Welt schaffen, die die Menschen in ihre Position drängt, sprich die Einschränkung ihrer Freiheit und im besten Falle auch den gesellschaftlichen Konflikt, aber den wird man kaum ändern können.
Mit dem Zwang dazu, sich impfen zu lassen, nimmt man den Menschen überhaupt ersteinmal die Möglichkeit, selbst zu einer Entscheidung deswegen zu kommen, denn solange man bedroht wird ist eine Neueinschätzung der neuen Fakten nur bedingt möglich.

Der eigentliche Fehler lag aber schon weit zurück. Statt überhaupt eine derartige Bildung und Verhärtung der Positionen zu bewirken, hätte man sich gleich offen und tolerant für andere Standpunkte zeigen müssen.

Ich habe schon mit einigen Religiösen und anderen Personen gesprochen. Manchen ist tatsächlich eher schwer beizukommen.
Der Großteil zeigt sich aber doch sehr offen, wenn man ihm freundlich un tolerant begegnet und die Gespräche ermöglichten es mir durchaus, zu verstehen, was Menschen dazu bewegt, ihren Standpunkt zu beziehen.
Das sind Menschen mit ganz persönlichen Erfahrungen, denen teilweise durchaus eine Erkenntnis fehlt, die sich teilweise aber auch durchaus bewusst sind, was mit ihrem Glauben in Verbindung gebracht wird, sich aber ob verschiedenster Gründe dennoch für ihren Glauben entschieden, sei es, da sie darüber mit anderen Menschen gemeinsam Freude haben oder sei es die Hilfestellung in schwierigen Lebenssituationen.

Doch auch wenn man die Extremfälle betrachtet, die, die bedingungslos an das glauben, was sie predigen: Auch hier stecken Menschen dahinter, die womöglich auch Traumata erlitten haben und sich deshalb so beharrlich an ihren Glauben klammern oder die schlicht in ihrer Welt leben und nicht hinaussehen können, was es noch so gibt.
Schnell viel bewirken kann man da eher nicht, doch durch reden und positives entgegenkommen ist es durchaus möglich, die Weltsicht dieser Menschen zu erweitern und sei es um Faktoren, die einem selbst wie ein Rückschritt vorkommen, auch wenn sie für die Betroffenen Leistungen sind, die in die richtige Richtung laufen.
Statt ihnen zu zeigen „Gott hat Unrecht“ macht es beispielsweise viel mehr Sinn ihnen zu zeigen „Gott meint das vielleicht garnicht so, wie du denkst“. Klar Handeln die Menschen dann immernoch nach Handlungsmustern, die ihnen aus einem Buch vorgegeben werden, doch ist dieses Handeln offener und freundlicher, hat positivere Folgen und ermöglicht es Betroffenen, durch den Schritt in die Richtige Richtung, aus eigener Kraft weitere Schritte zu gehen hin zu dem, was auch ihnen selbst zugute kommt.

Was du beschreibst ist keine Emotion. Sicherlich, durchaus, Bestätigung wird positiv wahrgenommen, die Bindung zur Gruppe jedoch geschieht keineswegs durch die Bestätigung, sondern über die positiven Emotionen darüber hinaus, Freundlichkeit, Gemeinsamkeit, Harmonie.

Das Harmoniebestreben haben fast alle, sowohl du, als auch ich, als auch die Angehörigen dieser Gruppen. Unterschiede bestehen darin, wie die Harmonie geschaffen werden soll. Durch Ausgrenzung von „Störern“ oder durch deren Integration.

Grenzt man sich ab, dann geht da solange gut, bis Disharmonie entsteht. Entweder von innen, ganz menschlich, beispielsweise durch Gewissenskonflikte im Zusammenhang mit der eigenen Einstellung, oder von außen. Beide Wege führen zu dem Bedürfnis, wieder Harmonie herzustellen. Das geschieht entweder durch Ignoranz oder durch Anpassung eigener oder fremder Faktoren, dann sind wir wieder am Anfang, wo es um die Entscheidung zwischen Ausgrenzung und Integration ging.

Integriert man, dann ist das ein komplizierterer Prozess. Entweder verändert man die anderen, was nur zu einem gewissem Grad geht, oder man verändert seine eigene Einstellung gegenüber diesen. Hat man das aber ersteinmal geschafft, ist die Störungsquelle nachhaltig beseitigt und ein Fortschritt wurde erlangt.
Störungen von innen heraus lassen sich auf dieselbe Weise bewältigen (der Begriff „kognitive Dissonanz“ kann gleichbedeutend mit „Störung der Harmonie“ hier sein), dadurch, dass man sie entweder ignoriert, seine Einstellung verändert oder sein Handeln der Einstellung anpasst oder dies zumindest versucht.

Ich habe das vielleicht etwas kurz gefasst, aber ich denke du verstehst, worauf ich hinaus möchte. Statt zu versuchen, Harmonie durch Ausgrenzung herzustellen, ist es viel effektiver, diese durch Integration herzustellen oder, wenn das nicht klappt, durch Ignoranz, wo diese nicht dazu führt, dass man Leid übersieht.

Heraustrennen und damit starke negative Emotionen auslösen die gegen dich gerichtet sind? Kein sehr effektiver und oftmals auch kein einfacher Weg, denn die Leute werden versuchen Kontakt aufzubauen wie sie nur können.

Prinzipiell, ja, erscheint es sinnvoll, Informationsquellen zu entfernen, die zum Zweifeln bringen. Doch ist das kaum möglich, beseitigt nur eines der Probleme (nämlich die Bestätigung von außen, die als Handlungsbarriere fungiert) und ist keinen Deut besser als selbst eine Subkultur zu schaffen, in der der Kontakt nach außen hin abgeschnitten und schlechtgeredet wird.
Du vermeidest zudem, dass die Leute selbst die Punkte erfahren, die du als negativ an der Gruppe anprangerst, du gibt ihnen eine Einstellung vor, indoktrinierst quasi…Und das sorgt dann wieder für Reaktanz und Ablehnung gegenüber dir.

Soetwas kann funktionieren in einzelnen Fällen oder präventiv, aber nicht in realistischen Szenarien.

Genau! Und wenn du diese rationalen Gründe nicht siehst…dann musst du sie suchen, mit den Leuten reden, in Erfahrung bringen, was sie vorzutragen haben und was sie kritisieren. Diskurse führen und dabei vielleicht auch nicht nur auf den eigenen, sondern auch auf dne fremden Erkenntnisgewinn hoffen.
Und ja, das führen von Diskursen ist oft schwer, denn das Gegenüber hat seltenst dasselbe vor. Doch selbst wwenn du lediglich einseitig so handelst, wie du in einem Diskurs handelst, bringt dich das manchmal weiter.

Unter der Annahme, dass alle Menschen dieselben Ziele haben wenn man es herunterbricht, lassen sich diese Ziele in Einklang bringen.

Nimmt man aber an, dass ein Individuum, vielleicht nichteinmal ein Mensch, Ziele hat, die dem Großteil der Gesellschaft zuwider laufen…Dann wird es schwierig. Dann muss man handeln, um die Gesellschaft zu schützen und das führt dann in vielen Fällen auch zwangsweise dazu, dass das Individum eingeschränkt wird.
Schränkt man das Individuum ein, muss man aber nach wie vor schauen, dass man das nicht mehr tut, als nötig ist. Sperrt man Leute beispielsweise in das Gefängnis, muss man schauen, dass diese alles tun können, was sie außerhalb auch tun könnten, nur eben genau die Dinge nicht, die Schaden verursachen. Das tut man in unserer Gesellschaft allerdings leider nicht, nicht einmal in den Punkten, in denen man es könnte, erst recht nicht in den Punkten, in denen man selbst außerhalb des Gefängnisses noch nicht weit genug ist.


Stellungnahme kommt noch, wird, soweit ich das weiß, derzeit ausgearbeitet.